Stolpersteine & Erinnerungszeichen in München

Name Olga Benario-Prestes
geboren 12.2.1908 [München]
gestorben 1.1.1942 [Bernburg] [Euthanasie]
Religion Jüdisch
Opfergruppe Juden
Straße Luisenstraße 7
Stadtbezirk 3. Maxvorstadt
Stadtbezirksteil Königsplatz
Art Erinnerungstafel
Verlegung 23.11.2022
Lat/Lng 48.142739261465,11.560715311953
Inschrift

Olga Benario-Prestes,
geb. Benario,
geboren 12.02.1908
in München,
verhaftet 1936
in Rio de Janeiro,
nach Deutschland ausgeliefert
September 1936,
ermordet im Frühjahr 1942
in der Tötungsanstalt
Bernburg

Buch: Olga Benario Prestes: Eine biografische Annäherun - ISBN 978-3957325396

Die Historikerin Anita Leocádia Prestes schildert, wie ihre Mutter, die Kommunistin Olga Benario Prestes, unter widrigsten Umständen für ihre Ideale kämpfte. Dank der Öffnung des Gestapo-Archivs konnte Anita Prestes dabei auf eine Fülle neuer Materialien zugreifen. So entwirft sie eine Erzählung, die vom Eintritt der jungen Olga in den politischen Kampf, ihre Aufenthalte in der Sowjetunion und in Brasilien, ihre Auslieferung als Hochschwangere an Nazi-Deutschland 1936 und ihren Tod in der Tötungsanstalt Bernburg 1942 reicht. Außerhalb des Gefängnisses initiierten Benarios Schwiegermutter und Schwägerin eine internationale Kampagne, um ihre Freilassung zu erwirken. Sie erreichten, dass die in der Haft geborene Tochter – Anita – zu ihrer Großmutter kam. Olga Benario widersetzte sich ihren Peinigern bis zuletzt und verriet ihre Genossinnen und Genossen nicht, obwohl man sie mit der Aussicht auf ein Wiedersehen mit ihrer Tochter erpresste. Die biografische Annäherung wird ergänzt von Briefen Benarios und Fotos sowie einem Interview mit der Autorin.

Text von:
BR - Rückkehr der Namen

Wikipedia Olga_Benario-Prestes

Im Frauengefängnis Barnimstraße in Berlin brachte sie am 27. November 1936 ihre Tochter Anita Leocádia Prestes zur Welt. Bis zum Januar 1938 blieb das Kind bei der Mutter. Da Luís Carlos Prestes die Vaterschaft erklärte, übergab die Gestapo die Tochter im Jahr 1938 der Großmutter Leocadia Prestes.

Olga Benario wurde im Februar 1938 in das KZ Lichtenburg verlegt, wo sie Elisabeth Saborowski-Ewert wiedersah. 1939 wurde sie in das KZ Ravensbrück verlegt und dort von der Häftlingslagerleitung zur Blockältesten im Judenblock bestimmt.[4] Prestes’ Mutter erwirkte Papiere zur Ausreise Benarios nach Mexiko, die aber wegen des Kriegsbeginns von London aus nicht mehr zugestellt werden konnten und zurückgesandt wurden.

Benario wurde 1942 zusammen mit anderen Häftlingen des KZ Ravensbrück im Rahmen der „Aktion 14f13“ in der Tötungsanstalt Bernburg in der Gaskammer ermordet. Ihr Vater war 1933 gestorben, ihre Mutter starb 1943 im KZ Theresienstadt.[5] Die Gestapo fälschte den Totenschein und behauptete, dass sie an einer Herzinsuffizienz bei Darmverschlingung und Peritonitis verstorben sei.[6] Ihr Bruder Otto Benario wurde am 28. September 1944 im KZ Auschwitz ermordet.


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Benario-Prestes Olga

Bildrechte: Bundesarchiv, Bild 183-P0220-303 / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 183-P0220-303, Olga Benario-Prestes,

Literatur

  
  
  
  

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant