Stolpersteine & Erinnerungszeichen in München

Name Therese Strauß
geboren 8.5.1908 [München]
deportiert 8.5.1939 [Emigration nach England]
gestorben [Auschwitz] [ermordet]
  Überlebender
Religion Jüdisch
Opfergruppe Juden
Straße Karlstraße 49
Stadtbezirk 3. Maxvorstadt
Stadtbezirksteil Augustenstraße
Art Weiße Koffer
Verlegung 27.11.2016 – 20.11.2016
Lat/Lng 48.145102453019,11.559338126966
Text

Helene,Rosa, Franziska, Adele und Therese Strauß
Von den zehn Kindern des Weinhändlers Felix Strauß und seiner Frau Emma starben zwei schon im Kleinkindalter. Fünf ihrer Töchter lebten ab 1922 im 3. und 4. Stock der Karlstraße 49: Helene (geb. 1892), Rosa (geb. 1895), Franziska (gelb. 1896), Adele (geb. 1897) und Therese Strauß (geb. 1908).
Helene Strauß war Krankenschwester im Krankenhaus der Israelitischen Kultusgemeinde. Spätestens seit 1934 nahm sie in die Wohnung Untermieter auf. Im Juli 1937 meldete sie die Zimmervermietung als Gewerbe an. Die dafür zur Verfügung stehenden vier Betten in zwei Zimmern waren meist belegt Nach der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 musste sie dieses Gewerbe zum 31. Dezember 1938 abmelden. Nun konnte sie nur noch privat an jüdische Bürger untervermieten.
Einer der Untermieter, der Arzt Dr. Walter Perls, verdankte Helene Strauß und ihrer Schwester Rosa sein Leben. 1937 wegen .Rassenschande* zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt musste er unter Androhung einer KZ-Deportation noch vor der Haftentlassung seine sofortige Emigration vorbereiten Helene Strauß nahm ihn nach der Entlassung am 10. März 1939 bei sich auf Rosa Strauß, die bis 1935 als kaufmännische Angestellte tätig gewesen war, erhielt von Walter Perls eine Generalvollmacht Sie kümmerte sich um seine finanziellen Angelegenheiten und die aufwändigen Emigrationsformalitäten. Ohne die Hilfe der beiden Schwestern wäre ihm die Flucht nicht geglückt.
Therese Strauß gelang am 8. Mai 1939 die Emigration nach England. Ihre vier Schwestern wurden im März 1940 aus dem Haus vertrieben.
Helene, Adele und Franziska Strauß wurden am 13. März 1943 nach Auschwitz verschleppt und ermordet. 
Rosa Strauß wurde am 4. April 1942 nach Piaski deportiert und ermordet

Quelle: Infotafel vor Ort


Literatur

  

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant