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Aufruf

Historische Ansicht: Aufruf

Original


Titel Aufruf
Zeit 18.4.1919
Ort München
Lat/Lng 0 - 0
Kategorie Plakat Revolution 1918/19
Suchbegriff Plakat
Personen Eisner Kurt 

AUFRUF!

Das Papiergeldhamstern
ist ein kapitalistisches Verbrechen
am ganzen Volke, besonders aber am Proletariat.

Dieses Vorgehen zwingt den Staat zu Maßnahmen, die den Wert des Geldes ständig herabdrücken, dadurch Teuerung, Not usw. verursachen. – Bargeld, welches nach dem Ausland verbracht wird, vermindert den Einkaufswert unseres Geldes, schädigt unser Volk und nützt dem Kapitalisten außer einer zweifelhaften Beruhigung gar nichts. Das Proletariat darf dem Kapitalismus nicht in seinen schädlichen Tendenzen nachahmen! Es darf keine einzige Note zurückbehalten werden. Zahlt sie in eure Banken und Sparkassen ein. Sie sind hier sicher aufbewahrt! Unsere Beschlagnahmemaßregeln richten sich nur gegen Kapitalisten. Wer sich im Laufe der Jahre für seine alten Tage einige tausend Mark erspart hat, ist kein Kapitalist! Die Banken verwalten es zu eurem Wohle.

Zahlt Bargeld, Papiergeld ein!

Diejenigen, welche noch Bargeld dem öffentlichen Verkehr durch Hamsterung entzogen haben, werden aufgefordert, umgehend dasselbe bei den Banken und Geldinstituten oder in Postscheckkontos zu hinterlegen, widrigenfalls werden Untersuchungen angestellt. Die Schuldigen werden dem Revolutionstribunal zur sofortigen Aburteilung übergeben.

München, den 18. April 1919

Der Volksbeauftragte Für Finanzen:

gez.: E. K. Maenner

Druck: Münchner Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn

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