Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Titel | Kindlbräukeller |
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Ort | München |
Stadtbezirk | 5. Au-Haidhausen |
Stadtbezirksteil | Haidhausen |
Straße | Rosenheimer Straße |
Lat/Lng | 48.1309345 - 11.5901416 |
Kategorie | Gebäude Brauerein Wirtshaus |
Suchbegriff | Kindlbräukeller |
Quelle | SIg. TUM, Nachlaß Thiersch |
Feder über Bleistift, aquarelliert auf
Zeichenkarton, 67 X 115,1
Arch. SIg. TUM, Nachlaß Thiersch
Aus Platzgründen mußten die
Brauereien, die innerhalb der Stadt betrieben wurden, ihre Lagerkeller schon bald in die Vorstädte
verlegen. Dort entstanden dann auch die Ausschankgebäude und Biergärten. Eine alte Tradition besaßen
die Biergärten im Osten von München, in Haidhausen, der Au und in Giesing, da sie sich wegen ihrer NÃ
¤he zur Isar besonderer Beliebtheit erfreuten. Der »Münchner Kindlbräukeller« an der Rosenheimer
Straße war 1881 durch den Baumeister N. Debold als Nachfolgebau des Franziskaner-Klosterkellers und des
Hofbräuhauskellers errichtet worden. r899 erhielt Friedrich von Thiersch den Auftrag zu Umbau und
Erweiterung des neobarokken Gebäudes. Thierschs Neugestaltung bezog sich, neben dem Umbau des Inneren,
vor allem auf die Gestaltung der Schauseite des Gebäudekomplexes zum Garten hin. Im Gegensatz zu einer
gewöhnlichen Gastwirtschaft bestimmte sich der architektonische Charakter des Bräukellers vor allem
durch seine innere Geräumigkeit und äußere Größe, da er nicht nur die Gasträume und einen Festsaal,
sondern auch die Produktionsstätten aufzunehmen hatte. An der nach Osten gelegenen, breit gelagerten
Gartenfassade mit Treppentürmen und mächtigem Mittelgiebel sowie durch die architektonische
Verfestigung des Gartens mit einer Terrasse und breitem Treppenaufgang betonte Thiersch diesen, immer als
Inbegriff der typischen »Münchner Gemütlichkeit« verstandenen Aspekt des Gebäudes, der auch die
wirtschaftliche Bedeutung der Brauerei zum Ausdruck brachte. Im Zusammenhang mit der Gasteigbebauung
wurde der Kindlbräukeller Anfang der 8oer Jahre abgerissen.