Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Name | Israelitischer Friedhof |
Architekt | Grässel Hans |
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Stadtbezirk | 12. Schwabing-Freimann |
Stadtbezirksteil | Freimann |
Straße | Garchinger Straße 37 |
Jahr Baubeginn | 1906 |
Jahr Fertigstellung | 1906 |
Baustil | neubarock |
Suchbegriffe | Israelitischer Friedhof |
Friedhof, israelitischer, neuer, Ungererstraße 217. „Von allen israelitischen Friedhofanlagen Deutschlands die schönste und beste.“ Trauerversammlungshalle erbaut (wie alle übrigen neuen Münchner Stadtfriedhöfe) von Hans Grassel und zwar nach Art jener im Waldfriedhof, ohne orientalische Stilmischung. Kabbinemische, von der aus angesichts des vor ihr aufgestellten Sarges die Trauerrede gehalten wird (nach mosaischer Vorschrift wegen der levitischen Unreinheit der Leiche) durch einen durch die Breite der Wölbung gehenden verschließbaren Spalt vom übrigen Bau getrennt. Halle selbst ein prachtvoller, feierlich ernster Raum; überdeckt von einem reich gegliederten Spiegelgewölbe (in Monierbauweise), das auf einem von Pilastern getragenen Gesims ruht; Decke und Wände reich stuckiert. farbig gefaßt, vergoldet und mit Inschriften in hebräischer und deutscher Sprache versehen (figürliche Darstellungen sind in israelitischen Kultgebäuden ausgeschlossen). Platz vor der Rabbinernische, auf dem die Leiche aufgebahrt wird, besonders ausgezeichnet durch marmorne Steinbänke für die nächsten Verwandten, durch eine Bronzeampel und durch schöne, siebenarmige Bronzekandelaber (Millersche Erzgießerei). An der Decke 4 große vergoldete Lüster mit zahlreichen farbigen Oellämpchen, die dem Ganzen eine außerordentlich eigenartige Stimmung verleihen. Rechts besonderer Raum für die Frauen. Gebäudesockel, Pilaster und Bogen der Vorhalle aus Muschelkalkstein; Fußboden in der Halle aus Platten von Treuchtlinger und Untersbergermarmor sowie belgischem Granit [SB 10, 4],
Das Friedhofsgebüude des neuen israelitischen Friedhofs, Ungererstraße Nr. 217, wurde 1906—08 von der israelitischen Kultusgemeinde nach den Plänen und unter Leitung des städtischen Baurats Dr. Hans Brüssel erbaut. Einfacher Putzbau mit Hausteinportaleu und rotem Ziegeldach in eintöniger flacher Landschaft, die nur in der Ferne von dunklen Wäldern begrenzt wird. Die Trauerversammlungshalle ist 14 auf 14 m groß und 11m hoch, hat Marmorfußboden, stukkierte Wände und farbige Stukkaturen am Spiegelgewölbe. Dekoration unter Vermeidung jeder figürlichen Gestalt, bedingt durch die religiösen Vorschriften. Zu beiden Seiten der Rabbinernische Marmorbänke für die nächsten Verwandte, rechts besonderer Raum für die Frauen. Die Kosten für den Bau samt Einrichtung betrugen rund M. 170000.
Israelitischer Friedhof, 1906/08 von Hans Grässel; begrenzt von barockisierender Mauer; im Südosten neubarockes Portal; nahebei Walmdachhaus; an der Südseite das Friedhofsgebäude, ein historisierender Gruppenbau. Gärtnerische Gestaltung; zahlreiche Grabsteine und Denkmäler.