Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Name | St. Johannes Baptist |
Architekt | Berger Matthias |
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Stadtbezirk | 5. Au-Haidhausen |
Stadtbezirksteil | Haidhausen |
Straße | Johannisplatz 22 |
Jahr Baubeginn | 1852 |
Jahr Fertigstellung | 1852 |
Baustil | neugotisch |
Sakral | 0 |
Suchbegriffe | St. Johannes Baptist |
Haidhauser Johanniskirche, neue; Johannesplatz 2. Von Mathias Berger 1852—75 erbaut. Ein stattlicher gotischer Bau von 73 m Länge und 20,4 m Breite mit einem 98 m hohen Turm in der Mitte und — abgesehen vom figürlichen Schmuck und der Kreuzblume — ganz aus Backstein und Terracotta hergestellt; an der Front 3 Portale (Fassade beeinflußt vom damaligen .Maximiliansstil1,); unterm Dachansatz eine sehr wirkungsvolle Arkatur-Anlage. Strebepfeiler nach außen gezogen und mit Fialen gekrönt; hiedurch und namentlich auch durch die 2 Treppentürmchen am Choransatz — die dem Fassadenturm ein wirksames Gegengewicht bieten — Außeres sehr vorteilhaft belebt. Chorabschluß dreiseitig, eine Anordnung, die durch die 2 kapellenartigen Ausweitungen rechts und links der Fassade wiederholt ist. Inneres einschiffig, von sehr wohltuenden Verhältnissen; Sterngewölbe mit schönem Netzwerk. Hochaltar aus Marmor von Prof. Knabl; Hauptgruppe: der Kirchenpatron St. Johannes der Täufer weist auf den von den Aposteln Andreas und Johannes umgebenen Heiland hin. Seitenaltäre von Weitzer und Westermaier. Zu beiden Seiten des Hochaltares 2 prachtvolle Glas- gemälde, gestiftet von König Ludwig II. Die übrigen Glasgemälde — darunter die 2 hervorragenden „Bischof“- und „Antoniusfenster“ nach Entwürfen von Pacher — aus den letzten Jahren [Rb, F].
Die neue Pfarrkirche zu Haidhausen wurde z. Th. aus Sammlungserträgnissen des Pfarrers Waliser, z. Th. aus städtischen Mitteln durch den Architekten Math. Berger, den Restaurator der Frauenkirche, erbaut und 1863 in der Hauptsache vollendet. Es ist ein stattlicher gothischer Bau mit einem Thurm in der Fasadenmitte und mit Ausschluss des figürlichen Schmuckes und der Kreuzblumen ganz aus Backstein und Terracotta hergestellt. In der durch drei Portale ausgezeichneten Fronte machen sich die Einwirkungen des Maximilianstyles geltend, im Uebrigen ist die Anordnung gefällig und ohne kleinliche Spielerei, wie z. B. die schlichte Arkatur unter dem Dachansatz von trefflicher Wirkung ist. Die mit Fialen gekrönten nach aussen gezogenen Strebepfeiler und besonders die zwei Trcppenthürme am Choransatz, welche dem Thurm der Facade ein wirksames Gegengewicht bieten, beleben das Aeussere vortheilhaft, wie auch die rings um den Chor gezogenen Sakristeiräume für den Kapellenkranz um den Chor entschädigen. Der Chorschluss ist dreiseitig, und diese Anordnung wird durch die zwei kapellenartigen Ausweitungen zur Rechten und Linken der Fronte wiederholt. Das Innere, einschiffig, macht durch das schöne Netzwerk des Sterngewülbes wie durch die Verhältnisse einen sehr wohlthuenden Eindruck; nicht minder befriedigen die drei marmornen Altäre gothisehen Styles von Waitz aus Haidhausen. Die Kirche ist wegen Besitzstreit zwischen Magistrat und geistlicher Behörde bis zur Stunde uneingeweiht und folglich unbenutzt, nach Erledigung des Conflicts wird sie Johann den Täufer als Namenspatron erhalten.
Kath. Pfarrkirche St. Johannes Baptist, neugotisch mit hohem Westturm und zwei Türmen am Chor, 1852-74 von Matthias Berger; mit Ausstattung; freistehend inmitten des Platzes.