Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Name | Kath. Friedhofskirche St. Stephan |
Architekt | Zwerger Georg |
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Stadtbezirk | 2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt |
Stadtbezirksteil | Am alten Südfriedhof |
Straße | Stephansplatz 2 |
Jahr Baubeginn | 1674 |
Jahr Fertigstellung | 1677 |
Baustil | Frühbarock |
Sakral | katholisch |
Kategorie | Kirche |
Suchbegriffe | St. Stephan |
Kath. Friedhofskirche St. Stephan am Nordende des Südlichen Friedhofs, Frühbarockbau mit Dachreiter, 1674-77 wohl von Georg Zwerger; mit Ausstattung; die nördliche Längsseite flankieren je zwei klassizistische Torpfeiler als Zugänge zum Südlichen Friedhof (siehe Thalkirchner Straße 17); zwei neuromanische Grabdenkmäler, auf dem Rasenstück zwischen Kirche und Pestalozzistraße 18.
Stephanskirche, Thalkirchnerstr. 15. Geschichte. Schon im 15. Jahrh. bestand südwestlich der Stadtumwallung, von seiner Lage außerhalb der Stadtmauer der „fertere“ d. h. vordere Freithof, für Arme, Aussätzige und unbekannte Tote bestimmt. Hier erbaute Herzog Albrecht V., in Erfüllung einer schon von seinem Vater gehegten Absicht, ein dem Erlöser gewidmetes „Salvator-Kirchlein“ (gleich jener außerhalb des Schwabingertores gelegenen andern „Salvatorkirche“ (vgl. dortselbst), das 1579 geweiht wurde. Etwas später, um 1590, errichtete hier Herz. Wilhelm F. für die Grabstätte der „Lateinischen Kongregation“ (vgl. Dreifaltigkeitskirche und Michaelskirche) eine eigene Kapelle zu Ehren des hl. Kreuzes. Anläßlich der Verstärkung der Befestigungswerke nach dem Schwedenkrieg mußte 1638 (gleich der andern alten Salvatorkirche) weichen und dafür an anderer Stelle des Friedhofes 1674 eine neue Kirche gebaut,, die aber nicht mehr dem hl. Kreuz, sondern dem Erzmartyrer St. Stephan geweiht, unsere jetzige Stephanskirche. Inzwischen wurden die Gottesdienste in der Kreuzkapelle abgehalten, die ihrerseits selbst 1830 der Friedhoferweiterung zum Opfer fiel. Von alter Zeit bis 1876 fand am Stephanitag (26. Dezember) der „Stephaniritt“ um die Kirche statt, an dem sich hiesige und auswärtige Pferdebesitzer, namentlich Bierbrauer und Militärs, beteiligten. (Dem charakteristischen Glockengeläut dieser Friedhofskirche legt der Münchner die Worte unter: „Komm herein — Du bist schon mein!“) [F; R],
Die St. Stephans- oder Gottesackerkirche am südlichen (alten) Friedhofe wurde 1638 von Churfürst Maximilian I. als Ersatz für die der Befestigungserweiterung wegen abgetragene Gottesackerkapelle von Albrecht V. erbaut. Sie ist einschiffig, in Tonnenform gewölbt, nur mit einem Dachreiter versehen und innen wie aussen ohne andere Bedeutsamkeit, als die der hübschen Stuccaturen, welche den Einfluss der Stückarbeit in der maximilianischen Residenz zeigen, wenn sie nicht sogar von denselben Fistulatoren herrühren.
Die St. Stephanskirche, am Eingänge des Gottesackers, wurde von Maximilian I. gelobt und erbaut. Er ließ 1638 bei der Erweiterung der Festnngs - Werke die alte von Wilhelm IV. erbaute, und von Albert V. 1377 bereits zur Gottesacker-Kirche bestimmte Kapelle des leidenden Heilandes demoliren, und etwas ferne die jetzige Kirche erbauen. Sie hat fünf Altäre, und auf einem derselben ist ein hölzernes Kreuzbild mit der leidenden Gottesmutter von Tobias Bader, dem Verfertiger des wunderthätigen Madonnenbildes im Herzogspital, gefertiget.