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Münchener Stadtbuch

XXXIV. Die Schweden in München, 1632,

und die große Pest. 1634.

Im Anfange des siebzehnten Jahrhundertes stand Bayern auf einer hohen und blühenden Stufe der Kultur. Das Mittelalter mit seinen kräftigen aber rauhen Charakteren und Formen war bereits abgeschlossen und verschwunden, ein neues Leben, ein neuer Geist, angefacht durch das Wiederaufleben der altklassischen Wissenschaften, durchwehte die Völker; die Morgenröthe der neueren Zeit war bereits angebrochen, überall erblickt man einen Fortschritt.

Auch München war im Verlaufe des vorangegangenen Jahrhundertes eine andere Stadt geworden. Schon der äußere Anblick derselben bot eine blühendere Physiognomie dar. Prachtvolle Gebäude und Paläste, die jetzt alle von Stein erbaut und deren Fronten häusig mit Freskogemälden ausgezeichneter Meister geschmückt waren, zierten die reinlichen Straßen, in welchen sich ein regsames, kräftiges und wohlhabendes Volk tummelte. Gewerbe,

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