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Münchener Stadtbuch

XXVI. Das Leichenbegängniß Herzog Alberts IV.

1509.

Gebackenes,
ein langer Kuchen für zachen (?),
eine gefärbte, geschnittene Milch,
ein gefärbtes Gebäck,
ein Essen in Form eines Schachspieles,
Mandelkuchen in Weinsauee,
ein Essen von Lebzelten.

Tragen auch diese Speisen nicht die hochtrabenden und wunderlich klingenden französischen Namen, mit welchen sie heut zu Tage auf den fürstlichen Tafeln bei besonderen festlichen Anlässen prangen, so können wir doch nicht umhin, den Kochkünstlern damaliger Zeit zuzugestehen, daß sie es wohl verstanden, die Tafel mit großer Mannigfaltigkeit und Abwechselung zu bestellen. Die „Schauessen" insbesondere mögen alle wohl kleine Kunstprodukte des Zuckerbäckers gewesen sein, deren sich auch ein Konditor unserer Tage nicht schämen dürfte.

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