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Münchener Stadtbuch

Die Jakobi-Dult. 1392.

früher vor, z. B. „Es soll auch der Richter um und um in einer Meile das Schenken verbieten auf dem Gäu, als allein nur auf den Tulden (Traunsteiner Stadtordnung vom Jahre 1375)., Im Jahre 1373 gibt Herzog Stephan der Stadt Landsberg eine freie Dult und einen zollfreien Jahrmarkt. (Lori Lechrain f. 72). Im Freisinger Stadtbuche, Manuscript vom Jahre 1359, heißt es: Daß kein Gewandhinschneider hier kein Gewand verschneiden soll, dann zu den rechten Dulten und Markten.“

Eine ganz ähnliche Umwandelung dieser Bezeichnung ging auch in anderen Sprachen vor. So ist aus dem lateinischen feriae, mittelallterlich – latein feria (Feiertag) als Benennung für Jahrmakt entstanden: im Spanischen feria, im Italienischen fiera, und im Französischen foire.

Die Münchener Jakobidult nahm daher wohl auf dem Anger vor der Kirche des hl. Jakob ihren Ursprung, aber keineswegs von jenem Ablaße im Jahr 1392, und ebenso wenig leitet sich das Wort Dult vom lateinischen indultum her.

Uebrigens heißt noch heut zu Tage ein Gässchen, welches vom alten Dultplatze auf dem Anger in die Sendlingergasse führt, das „Dultgäßchen“:

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