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München und seine Bauten

Städtische Bauten

Verwaltungsgebäude

2. Verwaltungsgebäude

Dr.-Ing. k. c.Hans Grassel, städt. Baurat Die seit 1890 erfolgten verschiedenen Einverleibungen von Nachbargemeinden in die Stadt München machten an den neuen Burgfriedensgrenzen die Errichtung kleiner Amtsgebäude zur Einhebung des Pflasterzolles und andererGefälle notwendig. Dieselben enthalten in der Regel ein Amtszimmer und eine oder zwei Aufseherwohnungen mit Zubehör. Zurzeit sind 18 solche Gebäude vorhanden.

Die Bauten wurden trotz ihres im wesentlichen stets gleichen Bauprogramms nicht nach einer Schablone errichtet, sondern in jedem einzelnen Falle aus der jeweils gegebenen örtlichen Lage entwickelt.

Zum Zwecke der Ueberwachung des Wasserstandes der Isar und der Regelung der Schleusenanlagen wurde im Jahre 1900 der Neubau eines Wachgebäudes für den städtischen Wasserbau an der Wittelsbacherstraße notwendig.

Infolge der Neuherstellung der Bergstraße in Giesing mußte die Stadt im Jahre 1892 der Kirchengemeinde Giesing Ersatz schaffen für das abgetragene alte Pfarrhaus an der Pfarrhausstraße.

Das Polizeibezirksgebäude für den 20. Stadtbezirk an der Kazmairstraße hat neben Unterbringung der Polizeiamtslokale des Bezirks den hauptsächlichsten Zweck, für dauernde gute Wohngelegenheit der Schutzleute und Polizeibeamten des Bezirks zu sorgen, da deren Unterbringung in Privathäusern immer schwieriger wurde. Es wird durch die Stadt erbaut und ist von der Kgl. Polizeidirektion auf 30 Jahre unkündbar gemietet. Außer den Amtsräumen zum Verkehr mit dem Publikum enthält es 21 Wohnungen für Schutzleute und Polizeibeamte.

Die vom Stadtarchiv im Hause Petersplatz Nr. 3 und 4 innegehabten Amts- und Registraturräume wurden unzureichend und waren nicht genügend feuersicher. Die Stadtgemeinde erwarb daher das an das alte Stadtarchiv angrenzende ehemalige Gollierhaus Marienplatz Nr. 16, legte es nieder und errichtete daselbst einen Neubau. Derselbe ist mit dem alten Stadtarchiv Petersplatz Nr. 3 und 4 unter gleichzeitigem Umbau und Erneuerung der Fassade neben dem Rathausturm gegen den Marienplatz in Verbindung gebracht worden. Das Innere und die Einrichtungen der beiden Bauten wurde mit Sorgfalt gestaltet.

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