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München und seine Bauten

Entwicklung der Stadt

Der zweite Mauerring

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Einlaßtor (Schifferlor) des zweiten Mauerrings, abgebrochen 1824
Nach einem Aquarell von C. A. Lebschée

rückgreifen und den Kristallisationspunkt auch für dieses älteste München aus Sandtners Modell herauslesen. Es ist das heute noch oval umbaute Petersberg!, die bedeutendste Bodenerhebung der Altstadt, die sowohl den Einbruch der Salzstraße beherrscht, wie andrerseits den ersten Markt, der in unserem Marienplatz fortbesteht. Hier muß, wie auch Riezler, der gründlichste Kenner dieser Frage, annimmt, die Burg gestanden haben, die der Welsenherzog jedenfalls sofort zum Schutze seiner Anlage erbaute. Die Erinnerung darau, daß dies einst der älteste Stadtkern gewesen, scheint noch in denEinträgendesMünchenerGrundbuchesvon 1572 lebendig zu sein, welches die Anwesen, die die Kirche umschließen, als die „innere Stadt Petri" bezeichnet. Der anstoßende Rathausturm führt nicht ohne Grund den Namen Talburgtor. Und wenn wir den Burgstall auf dem Petersberg! vergleichen mit einer anderen Schöpfung Heinrichs, der um 1166 erstandenen Burg Dankwarderode in Braunschweig, so ergibt sich weiter, daß dort der Dom St. Blasien ebenso von den Burgbauteu umschlossen war, wie St. Peter, die älteste Pfarrkirche Münchens, für welches 1170 ein eigener Dechant genannt wird. Auch bei anderen bayerischen (Kaufering, Köslarn) und österreichischen Städten ist eine Kirche häufig der Mittelpunkt einer alten Burg.

Der zweite Mauerring

Die Jahre vergingen und die Entwicklung schritt weiter. Bereits 1271 erfahren wir von einem außerordentlichen An-

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