Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Beschreibung: 711. Wittelsbacherplatz.Zwischen Brienner-, Finken- und
Fürstenstraße westlich vom Odeon. Zur Ehrung des erlauchten
Herrscherstammes der Wittelsbacher, welcher wohl keinem Bayern und
keinem Deutschen unbekannt ist. Seit mehr als 700 Jahren leitet
das deutsche Fürstengeschlecht der Wittelsbacher die Geschicke Bayerns,
das ihrem edlen Ahnherrn Otto l. 1180 vom Kaiser Friedrich Barbarossa anvertraut wurde. Einst hat Otto im Engpasse bei Verona
durch rasch beschlossene Heldenthat dem deutschen Kaiser und Herrn
Freiheit und Ehre gerettet; König Ludwig ll. hat im Jahre 1870
auch nicht gezögert, seine tapferen Bayern den übrigen deutschen
Kriegern beizugesellen, um vereint für Deutschlands Freiheit und Ehre
zu kämpfen. Und als ein guter Erfolg errungen war, es sich aber
darum handelte, die im Kriege erstandene Einigkeit Deutschlands
dauernd zu befestigen, da war es wieder der Wittelsbacher Ludwig ll.
von Bayern, der das erste Wort für die Wiedererrichtung der deutschen
Kaiserwürde und Herstellung eines festen deutschen Staatenbundes
sprach. Reich an Ehren ist die Geschichte der Wittelsbacher vom
ersten bis auf den heutigen Tag, drei Wittelsbacher bestiegen den
Kaiserthron (Ludwig der Bayer (1314—1347), Ruprecht von der
Pfalz (1400-1410) und Karl VII. (1742—1745)· Die Stadt
München verdankt ihnen unendlich viele Wohlthaten; mehr als jede
andere Stadt wurde München durch ihren Schutz und ihre Gunst
gefördert. Ludwig der Strenge war der erste Wittelsbacher, der sich
München zum ständigen Wohnsitze ersah und sich dortselbst eine Burg
erbaute, sein ältester Sohn, Herzog Rudolf, gab der Stadt München
geschriebenes Recht.
Allzeit waren die Regenten aus dem Haufe Wittelsbach ebenso
bereit, der Hände Fleiß Ehre und Schutz zu erweisen, wie unablässig
bemüht, den idealen Sinn im Volke zu wecken und zu hegen. Hauptsächlich waren es die Herzoge Albrecht V. und Wilhelm V., die als
große Kunstliebhaber einen auserlesenen Kreis von deutschen und ausländischen Künstlern um sich versammelten, mit deren Hilfe sie nicht
wenig zur Verschönerung Münchens beitrugen. Später aber bedeutet
für unsere Stadt die Erhebung des zweibrückischen Hauses auf den
bayerischen Thron eine wahrhaft königliche Periode. König Ludwig 1., der am 6. März 1799 im Gefolge seines Vaters in München
eingezogen war, sprach als er zur Regierung gekommen: »Ich will
aus München eine Stadt machen, die Deutschland so zur Ehre
gereichen soll, daß keiner Deutschland kennt, wenn er nicht München
gesehen hat« Das stolze Wort hat der König durch seine vielen herrlichen Bauten in reichlichstem Maße eingelöst, aber auch seinem Sohne,
unserem allergnädigsten Prinzregenten, verdankt München eine pracht-volle Straße und eine monumentale Brücke. Der Platz hat seine
Benennung seit 12. Januar 1827. Bemerkenswert ist die Reiterstatue des Kurfürsten Max I. nach Thorwaldsens Modell, von Stiglmayer in Erz gegossen.