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Beschreibung: 574. Schleißheimerstraße,Zieht sich an der Westseite von Schwabing in nördlicher Richtung am Riesenfeld vorüber. Über
den Wurmkanal nach Schleißheim. Sie führt in ihrer Verlangerung
als Nebenweg über Milbertshofen direkt nach dem ehemaligen alten
herzoglichen und dem neuen kurfürstlichen Lustschlosse, der nunmehrigen
k. Gemälde-Gallerie Schleißheim.*) Der Ort tritt 775 zuerst urkundlich als Slivvesheim, Sliveshaim, Slibezham (Heimat des Silvo) auf und ist vermutlich das jetzige Neuenschleißheim, früher auch »Klein- ,
,,Ober-" und »Bruderschleißheim« genannt, im Gegensatze zu dem nördlicher liegenden Unterschleißheim, ehedem »Nieder-« oder auch »Großschleißheim", das sich jedoch urkundlich erst zwischen 1022 und 1041
nachweisen läßt. Zu Ende des 16. Jhdts. begann Herzog Wilhelm V. sich
zu Kleinschleißheim einen Hofgarten anzulegen, bei dem sich anfänglich
nur eine herzogliche Schwaige befand, die aber bald zu einem Schlosse
umgewandelt wurde, in dessen Erdgeschoß man l600 die Kirche einfügte.
Der Feuchtigkeit wegen mußte diese später exsekriert werden, und wurde
der ehemalige Speisesaal im ersten Stocke des Schlosses im Jahre 1818
zur Pfarrkirche eingerichtet, die zugleich Hofklrche ist; Kurfürst Max
Emanuel unternahm 1701 gegenüber dem alten Schlosse die Auffürhrung
eines neuen Prachtgebäudes, der jetzigen Bildergallerie, die 1841-48
durch König Ludwig l. eine prachtvolle Treppe erhielt, während neuestens
die anliegenden herrlichen Gartenanlagen leider vernachlässigt werden.
*) Vgl. F. Mayerhofer, Schleißheim, Bayer. Bibliothek Bd. 8; Kalender für katholische Christen auf das Schaltjahr 1856 S. 45.