Rambaldi(1894) - Maximiliansplatz

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 422. Maximiliansplatz. Beginnt beim Karlsplatz nächst dem Himbselhaus mit dem englischen Kaffee und zieht sich in nordöstlicher Richtung gegen die Briennerstraße. Zur Erinnerung an König Maximilian I., geb. zu Mannheim 27. Mai 1756, gest. zu Nymphenburg 13. Oktober 1825, der so viel für die Verschönerung Münchens that und vor allem dessen Wälle und Mauern sinken, seine Gräben ausfüllen ließ, nachdem damit schon Kurfürst Karl Theodor kleinenteils begonnen und die Residenzstadt für ,,offen« erklärt hatte. Der Platz entstand von 1802—5 und bekam die jetzige Benennung zwischen dem 20· November 1808 und dem 2· August 1809, während er später beim Volke meist Dultplatz hieß, weil hier von 1822—71 die Dreikönigs- und Jakobidult abgehalten, dann aber 1872 in die Au und 1873 nach Haidhausen verlegt wurde, wo man 1876 die erstere ganz aufhob. Ein Teil des Stadtgrabens von dem ehemaligen Schwabinger- bis zum Maxthor hieß auch ,,Kapuzinergraben«, oder rückwärts »Kapuzinerzwinger«, weil dort, wo jetzt das Bernheimerhaus steht, die Kapuziner seit 1600-1802 ein Kloster und einen angrenzenden Garten besaßen. Das Kloster ward 1803 säkularisiert und bald hierauf abgebrochen, da Courtine und Bastion, innerhalb deren es lag, zu verschwinden hatten. Der Maximiliansplätz, früher die reinste Sandwüste, wurde in den Jahren 1876—78 nach den Entwürfen des Hofgartendirektors von Effner in herrliche Anlagen umgewandelt, und erhebt sich zur Erinnerung hieran dessen Büste mitten in der Anlage über einer marmornen Ruhebank. Außerdem befinden sich auf diesem Platze das Denkmal Justus von Liebigs von Wagmüller, von Rümann 1883 vollendet, sowie das voll Widnmann 1863 modellierte und von Miller gegossene Standbild Schillers. An der östlichen Seite des Platzes, unsern des Liebigdenkmales bildet das im Jahre 1805 vom Architekt N. von Schedel erbaute Max-Josef-Thor (Neuthor) den Eingang zur Prannerstraße. An dem südlichen Ende der Anlagen läßt der Magistrat zur Zeit von den Architekten Zwisler und Baumeister einen vom Professor Hildebrand entworfenen Monumentalbrunnen herstellen.


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