Rambaldi(1894) - Maffeistraße

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 395. Maffeistraße. Verbindet beim Graf Arco-Palais die Theatinerstraße mit dem östlichen Teile des Promenadeplatzes. Zur Erinnerung an die Bürgertugenden und industriellen Verdienste des Josef Anton Ritter von Maffei *), lebenslänglichen Reichsrates, Großhändlers, Guts- und Fabrikbesitzers, Gründers der Maschinenfabrik Hirschau, welche aus kleinen Anfängen heraus, eine der bedeutendsten Anstalten für den Bau von Lokomotiven in Deutschland geworden ist, geboren zu München 4. September 1790, gestorben dortselbst 1. September 1870. Im Jahre 1865 ließ genannter von Maffei in der Frauenkirche für freudige Ereignisse in seiner Familie und für den sichtbaren Segen des Herrn als Denkmal des Dankes eine Kapelle ausschmücken. Dieselbe befindet sich vor dem hinteren Südportale und war früher St. Vitus und Bartholomäus, Martin und Dorothea geweiht. Ihren heutigen Namen trägt die Straße seit 1. Dezember 1873, resp. März 1874 und war deren gelungene Erweiterung 1875 durchgeführt. Bis dahin nannte man sie — wie vermutet wird — nach einer einheimischen Patrizierfamilie »Vingergäßel« **) und zuletzt ,,Fingergasse«. Zwischen ihr und der Windenmachergasse befand sich in alter Zeit eine Schwaige, zu welcher die »Schwaiggasse« führte, die bereits völlig der Erinnerung entschwunden ist. Das Haus Nr. 18, der bayerischen Vereinsbank gehörig, wurde im Jahre 1829 nach Ulrich Himbsel’s Plan als Schulhaus erbaut und war vorher das Katzmair-Rosenbuschische Seelhaus von Martin Katzmair in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gegründet.

*) Oberb. Arch. XV, 85. **) Oberb. Archiv Xl, 127: 225: Lipowsky, Urgeschichte I, 316-


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