Rambaldi(1894) - Ludwigstraße

Rambaldi - 1894

Beschreibung:

391. Ludwigstraße. Beginnt am Odeonsplatze, zieht nördlich, wird durch die von der Tann- und Schönfeldstraße geschnitten und endet beim Siegesthor. Zur Ehrung des damaligen Kronprinzen und nachmaligen König Ludwigs I., ersten Sohnes des Herzogs und Pfalzgrafen »Maximilian Joseph von Birkenfeld-Zweibrücken (später Kurfürst und König von Bayern), geboren zu Straßburg 25. August 1786 gestorben zu Nizza 29. Februar 1868. Sie ward 1818 begonnen und tragt dessen Namen seit 8. August 1822; aber auch jeder Stein der zahlreichen monumentalen Bauten spricht ihn aus, und nicht zum letzten die Ludwigskirche, zu der am 25. August 1829 nach Fr. voll Gärtners Plan der Grundstein gelegt, die genau 13 Jahre später konfetriert ward, » und deren ,,jüngstes Gericht« über dem Hochaltar nicht nur das großte existierende Freskobild ist, sondern auch von Peter von Cornelius selbst gemalt wurde. Und so löste der König seine Worte ein, als er, zur Regierung gekommen, sprach: »Ich will aus München eine Stadt machen, die Deutschland so zu Ehren gereichen soll, daß keiner Deutschland kennt, wenn er nicht München gesehen hat.« Ein Teil der heutigen ,,Fürstenstraße«, jedoch mit etwas gegen jetzt verändertein Zuge, zählte anfänglich zur Ludwigstraße. Außer der Ludwigskirche zählen zur eigentlichen Ludwigsstraße: Nr. 8: Palais Sr. K. H. des Herzogs Karl Theodor in Bayern. Bauzeit 1833—35. Nr. 14: .K. Damenstift St. Anna. Bauzeit 1836. Nr. 15: K. Zentral-Blindetlinstitut. Bauzeit 1833—35. Nr. 16: K. General-Bergwerks- und Salinen-Administrationsgebäude. Bauzeit 1838—39. Nr. 17: K. Ludwig-Maximilians-Universität, Bauzeit 1835—39, nebst den in den Jahren 1842-—44 nach jenen Berninis auf dein Petersplatze in Rom ausgeführten Brunnen, welch sämtliche Bauwerke nach Fr. v. Gärtners Elltwürfen ausgeführt sind. Das Siegesthor, 1844 nach Gärtners Platte begonnen, nach dessen Tode von Ed. Metzger fortgeführt und 1850 vollendet. Die auf der Plattform befindliche Bavaria, auf einem von vier Löwen gezogenen Siegeswagen, ist nach Wagners kleinerem Modelle von Brugger in großem Maßstabe entworfen, die Löwen von Halbig, der Erzguß von F. v. Miller. An der äußeren Seite, wohin das Viergespann gerichtet ist, ist die Inschrift angebracht: ,,Dem bayerischen Heere«. Ferner: Nr. 18: Max-Josef-Stift, ein Erziehungsinftitnt für Töchter höherer Stände. Bauzeit 1836—39. Nr. 19: Georgianisches Klerikalseminar. Bauzeit 1835—39, beide nach Entwürfen Fr. v. Gärtners. Das Georgianum, eine Erziehungsanstalt für Studierende der Theologie, wurde am 6. Juni 1494 von Herzog Georg dem Reichen in Ingolstadt gestiftet, im Jahre 1800 mit der Universität nach Landshut verlegt, von wo aus am 3. Oktober 1826 die Uebersiedelung nach München erfolgte. Das Eingangs erwähnte Gebäude wurde 1840 bezogen. Nr. 20: Pfarrhof zu St. Ludwig. Nr. 22: Ein dem Pfarrhofe ganz gleicher Bau, von Fr. v. Gärtner für sich als Privatwohnung erbaut, nunmehr im Besitze Jhrer Excellenz der k. Generalswitive Freifrau von Prandh. Nr. 23: Das Gebäude der K. Hof- und Staats-Bibliothek· Bauzeit 1832—43. Architekt Fr. v. Gärtner. Die vor der Doppeltreppe angebrachten vier sitzenden Kolossalsiguren des Thukhdides, Homer, Aristoteles und Hippokrates sind von E. Maher und Sanguinetti aus Kalkstein gefertigt; die im Stiegenhause, am Schlusse der Marmortreppe befindlichen Bildsäulen Herzog Albrechts V. und König Ludwigs I. von L. von Schwanthaler. Nr. 29: Das Kriegsministerium. Die Grundlage dieses Gebäudes bildet die im Jahre 1794 an der ehemaligen Schwabingerlandstraße in dem ehemaligen Wirtschaftsgarten des Weinwirtes Kleber erbaute Stückgießerei und Stückbohrerei, dann das im Jahre 1809 errichtete Militär-Montur-Depot, wozu im Jahre 1824—30 die von L. v. Klenze entworfene Fassade mit einer offenen Bogenhalle und gegen die Schönfeldstraße zu, das zur Wohnung des Kriegsministers dienende Flügelgebäude nach dent Entwurfe des Ingenieurs Häring traten.


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