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Beschreibung: 387. Loristraße. Verbindet, die Linprun- und Kreittmayrstraße kreuzend, die Nymphenburger- mit der Dachauerstraße. Zur
Erinnerung an Johann Georg von Lori (Pilotybild 5) *), eine Zierde
der Wissenschaft und eitlen Mann von feueriger Vaterlandsliebe,
geboren im Wirtshause am Gründl in der Pfarrei Pram, Bez.-Amt
Schongau unweit Steingaden den 17. Juli 1723. Er erregte schon
als Student wegen seiner vorzüglichen Kenntnisse und Grundsätze
Aufsehen; der berühmte Rechtslehrer Ickstatt behielt den talentvollen
jungen Mann im Auge, verhalf ihm zu einer Professur an der Universität Ingolstadt und im Jahre 1752 zu Amt und Würde eines
Hof- und Bergrates in München. Die Eindrücke, welche Lori auf
Reisen in Rom, Wien, Prag, Leipzig, Berlin u. A. von dem dortigen
Stande der Volksbildung empfangen hatte, reiften in ihm den Entschluß, in der engeren bayerischen Heimat eine Vereinigung gelehrter
Männer zur Hebung und Verbreitung der Wissenschaften zu begründen
Hier gewann er an dem Münz- und Bergrate Linprun, dem Kommerzienrate v. Stubenrauch, den Professor Stigler und deln Hofkaplan
Wagenegger freudige Teilnehmer. Am 12. Oktober 1758 hielten sie
in der Wohnung Linpruns, Burgstraße Nr. 5, ihre erste Zusammenkunft. Der erlauchte Kurfürst Max Josef III., selbst ein Freund und
Beförderer der Wissenschaft, erhob den Verein durch Sanktion vom
28. März 1759 zur kurfürstlich bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bei dem Nachfolger des Kurfürsten Max Josef III., den
Kurfürsten Karl Theodor, fiel Lori in Ungnade, weil er sich dessen
Abmachungen im bayerischen Erbfolgestreit mit Oesterreich, welches
bayerische Gebietsteile einzutauschen beabsichtigte, widersetzte (s. Obermaierstraße). Er mußte sich in die Verbannung nach Neuburg a. D.
zurückziehen, wo er am 23. März 1787 mit dem Bewußtsein starb,
stets nur die gewissenhafteste Pflichterfüllung gegen das Vaterland
und das angestammte Fürstenhaus Wittelsbach erstrebt zu haben.
Noch aus dem Todbette äußerte er: »Ist halt doch gut sterben, wenn
man ehrlich gelebt hatt« Und die Nachwelt gab ihm das Zeugnis,
daß er mit vollem Rechte einen ,,ehrlichen« Mann sich nennen durfte,
indem sie seit 3. August 1876, resp. 1. Januar 1877 eine Straße
nach ihm benannte.
*) Vgl. K T Heigel, München’s Geschichte S 39 ff: Sammler, Jahrgang 1887, Nr. 30, S. 2.