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Beschreibung: 288. Jägerwirtstraße. Zweigt von der Kirche zu Untersendling in westlicher Richtung ab und endet am Eisenbahndamme. Zur Ehrung des Johann Jäger, Weinwirtes im Thal, genannt der Jägerwirt, geb. in Tölz 23. April 1667. Derselbe war einer der wackeren Patrioten, denen die grausame Unterjochung Bayerns durch die Oesterreicher im spanischen Erbfolgekrieg zu Herzen ging. Er beteiligte sich deshalb mit gleichgesinnten Bürgern der Stadt an dem Plane der Oberländer Bauern, die bayerische Hauptstadt, sowie das übrige Land von den Feinden zu befreien. Er setzte es durch, daß die Vereinigung mit den niederbaherischen Landesverteidigern nicht abgewartet, sondern die Christnacht 1705 anstatt des zweiten Weihnachtsfeiertage zur Ueberrumpelung der Stadt ausersehen wurde. Leider mißglückte die Sache wegen Verrats und Uebermacht der Oesterreicher. Er selbst fiel in die Hände der Sieger und mußte für seine Vaterlandsliebe den Märtyrertod erleiden. Erst 38 Jahre alt wurde er den 17.März 1706 auf dem zwischen der Mariensäule und dem Fischbrunnen des Schrannenplatzes anfgeschlagenen Blutgerüste enthauptet, darnach sein Leib gevierteilt und die Teile an den Stadtthoren aufgesteckt. Sein Vermögen zogen die Oesterreicher ein (s. Senserstraße). Der Straßenname ist amtlich seit 28. Sept. 1877, resp. l. Jan. 1878.