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Beschreibung: 198. Gärtnerplatz. Liegt vor dem gleichnamigen Theater
am Schnittpunkte der Klenze-, Cornelius- und Reichenbachstraße. Zur
Erinnerung an Friedrich von Gärtners *) einen ausgezeichneten deutschen Baumeister, geb. zu Coblenz 10. Dezember 1792, gest. zu
München 21. April 1847, wohin er vorübergehend schon in seiner
Jugend und dann später (1820) als Professor der Baukunst an der
Akademie der bildenden Künste an die Stelle des verstorbenen Architekten Karl Fischer gekommen war. Gärtner wurde in der Folge
Oberbaurat und General-Inspektor der architektonischen und plastischen
Kunstdenkmäler in Bayern und im Jahre 1842 an Cornelius Stelle
Direktor der K. Akademie der bildenden Künste. Die meisten der monumentalen Bauten in der Ludwigstraße, die dortige Kirche (1830-1843),
das Gebäude der Hof- und Staats - Bibliothek (1832-33) ,
das Blindeninstitut (1832-35), das Georgianum und die Universität
(1835-40), das Damenstift (1836-39), das Max-Joseph-Stift
(1836-39), das Bergwerks- und Salinenadministrations-Gebäude
(1840-43), die Feldherrnhalle (1841-44) und die Brunnen an
der Universität (1842-44) sind ganz, das Siegesthor (1844-50)
und der Wittelsbacher-Palast (1843-48), welche Gebäude König
Ludwig I. größenteils auf eigene Kosten in den Jahren 1829-44 ausführen ließ, teilweise sein Werk. Auch der Plan zum Kurhaus
zu Brückenau und zur Residenz in Athen, wohin er König Ludwig
im Jahre 1836 begleitete, ist von Gärtners Hand. Den Gärtnerplatz ziert sein Denkmal aus Erz, seine 1845 von Prof. Joh. Halbig
nach dem Leben verfertigte und 1848 in Marmor ausgeführte Büste
befindet sich in der Ruhmeshalle in München. Der Gärtnerplatz mit
den von ihm strahlenförniig auslaufenden Straßen befindet sich an
Stelle des ehemaligen ,,Eichthalangers«, wie ersterer auch längere
Zeit im Volksmunde hieß. Ferner begreift der Gärtnerplatz, welcher
seinen Namen auf speziellen Wunsch König Ludwig I. am 2. Juli 1863
erhielt, einen kleinen Teil der ,,ehemaligen« Reichenbachstraße in sich.
Am Gärtnerplatze befindet sich das Gärtnertheater, welches äußerlich
und innerlich eine Nachbildung des Hoftheaters ist. Früher war das
Theater ein Aktien-Unternehmen, wurde nach dessen Scheitern von
König Ludwig II. angekauft und steht unter der Adininistration des
Vermögens des Königs.
*) Vergl. Sammler, Jahrg 1886, Nr. 36, 47-50 und Jahrgang 1892
Nr. 146, S. 3; Stumpf, denkwürdige Bayern 465; H. Moniiiger, Fr. v.
Gärtners Original-Pläne und Studien x. München 1882.