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Beschreibung: 131.Dreifaltigkeitsplatz.**) Liegt zwischen der Heiliggeiststraße, der Südostecke des Viktualienmarktes und der Westenriederstraße. Es scheint, daß, als am 24. November 1271 die Heiliggeist-Kirche zur selbstständigen Pfarrei erhoben ward (s. Heiliggeiststraße), man auch in der Nähe des Spitals, auf dem zweiten Spitalhofe, einen eigenen Gottesacker des Spitals mit einer, dem hl. Paul geweihten Kapelle anlegte, welche der Bischof Konrad Il. von Freising (1258 bis 79) konsekrierte. Die Zeit des Abbruches wissen wir nicht, doch fand die Verlegung des Friedhofes auf den heutigen Dreifaltigkeitsplatz im Jahre 1543 statt. Sicher ist, daß die Grundsteinlegung zu
einem Kirchlein auf dem Heiliggeistspital-Friedhofe am 13. Aug. 1679, sowie dessen Einweihung zu Ehren der hl. Dreifaltigkeit am 7. Oktober 1681stattfand. [Muffat läßt dieses Kirchlein 1718 erbaut sein]***). Diese Kapelle wurde 1808 für die Knabenschule im Thal in ein Schulhaus verwandelt, später aber behufs Erweiterung des Platzes ganz abgebrochen. Kapelle und Schulhaus befanden sich an der Stelle, wo jetzt das Eckhaus an der Westenriederstraße steht. Gleichzeitig verschwand auch der ohnehin seit dem Jahre 1769 außer Gebrauch gefetzte Gottesacker. Der Dreifaltigkeitsplatz trug früher nicht diesen Namen, sondern hieß »im Elend«. Das von Herzog Ludwig I., dem Kelheimer, 1204 gegründete Pilgrimhaus führte nämlich anfangs die Benennung »Elendhaus«, und zwar keineswegs deshalb, weil man die armen Pilgrime als Elende im heutigen Wortsinn betrachtete,
sondern weil in der alten deutschen Sprache als die ,,Elenden« die Ausländer, Fremden (exules) bezeichnet wurden, und man daher die Pilgerhäuser für arme Reisende »Elendhäuser« nannte. In München bestand sogar aus ältester Zeit bis gegen Ende des vorigen Jahrhunderts eine »Bruderschaft der Elenden« (conkrateruitas exulum) zur Unterstützung armer Fremdlinge. Als nun Herzog Otto der Erlauchte 1253 das bisherige »Elendhaus« im Thale zu dem Heiliggeist-Spitale
umwandelte und umbaute, wurde dieses Pilgrimhaus an einen entlegeneren Teil der Spitalgebäude versetzt, nämlich auf den Dreifaltigkeitsplatz, den man daher nun »auf dem Elend« oder am »untern
Elend« zur Unterscheidung vom ,,am oberen Elend« (s. Altheimereck) hieß. Diese Fremdenherberge unterhielt fortan das Heiliggeistspital und sie bestand-freilich zuletzt sehr herabgekommen und als »Bettelstube" bekannt-bis zu Anfang dieses Jahrhunderts.
**) Vgl. Huhn, Geschichte des Spitals, der Kirche und Pfarrei z. hl. Geist,
S.172 und 365.
***) Diese Anschauung mag davon herrühren, weil Lipowskh ll 442 be-
richtet, die Kapelle sei im Jahre 1718 durch milde Beiträge erneuert worden.