Nagler - Acht Tage in München(1863) - Ludwigstraße

Nagler - Acht Tage in München - 1863

Beschreibung:

Die Ludwigsstraße, mit dem Odeonsplatz, wurde im Jahre 1818 als äußere Schwabingerstraße genehmiget, und das erste Palais war jenes des Herzogs von Leuchtenberg Nr. 3, jetzt dem Prinzen Luitpold gehörig. Es liegt von der Straße ab, und erforderte daher der Symmetrie wegen ein ähnliches Gebäude, das Odeon, welches von 1826 —1828 hergestellt wurde. Vor diesen beiden Palästen breitet sich der Odeonsplatz mit dem Ludwigs-Monumente aus, welcher demnach in die Ludwigsstraße eingeschlossen ist. Der gegenüber sich hinziehende Bazar wurde von 1822—1823 erbaut, und schon 1822 führte die neue Straße den Namen der Ludwigsstraße. Sie war beim Tode des Königs Maximilian l. bis zur Frühlingsstraße beinahe vollendet, König Ludwig beschloß aber die Fortsetzung in ihrer jetzigen Länge, und verlieh derselben einen großartigen monumentalen Charakter. Zur eigentlichen Ludwigsstraße zählen links hinab das Palais des Herzogs Maximilian in Bayern Nr. 8, von 1820 —1830 nach L. von Klenze's Plan, das Damenstift Nr. 14, vom Gärtner 1836, das Blinden-Institut Nr. 15, von Gärtner 1833—1835, das Bergwerks- und Salinen-Administrationsgebäude Nr. 16, von Gärtner 1838 — 1839, die Universität Nr. 17, von Gärtner 1835—1839 erbaut. Die Brunnen wurden von 1842—1844 errichtet. Das Siegesthor schließt die Straße ab. Es wurde 1844 nach Gärtner's Plan begonnen, und 1850 von Metzger vollendet. Aufwärts vom Thore gelangt man nach links zum Max-Josephs-Stift Nr. 18, von Gärtner 1836—1839, zum Priester-Seminar (Georgianum) Nr. 19, von Gärtner 1835—1839 gebaut, und zur St. Ludwigskirche, über welche wir oben gehandelt haben. Weiter hin erhebt sich das Gebäude der k. Hof- und Staatsbibliothek Nr. 23, von Gärtner 1832—1843, das Kriegsministerium Nr. 29, von L. v. Klenze 1824—1830 erbaut, und dann folgen mehrere Privatgebäude bis zum Bazar hin. Ueber die Feldherrnhalle haben wir schon gehandelt, und auch über das Siegesthor wird unten Näheres gesagt. Die Anlegung der Ludwigsstraße forderte große Opfer, indem der Magistrat von 1827 an viele Häuser und Gärten ankaufen mußte. Die Ausgabe für Grunderwerb entziffert sich auf 741,028 fl. 46 kr. Ueber die Hauptgebäude der Straße, über die Ludwigskirche, das Siegesthor, das Monument des Königs Ludwig haben wir in der alphabetischen Reihe ausführlicher gehandelt.


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