Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Beschreibung:
Theatinerstraße. Unter dem Kurfürsten Ferdinand Maria, dessen kunstsinnige Gemahlin Henriette Adelheid eine Prinzessin von Savoyen war und gerne Italiener, ihre Landsleute, bei Hofe sah, wurde den Theatinern, einem aus Theate in Unteritalien stammenden Mönchsorden, eine Kirche und ein Kloster an der Straße gebaut, die man jetzt die Theatinerstraße nennt. Der Bauplan wurde von italienischen Meistern entworfen und ausgeführt. --- Die Theatinermönche waren häufig adeliger Abkunft, sollten vom Almosen leben, aber gleichwohl nicht betteln sondern auf freiwillige Gaben warten*); überhaupt hatten sie ein Leben von apostolischer Einfachheit zu führen. Das Theatinerkloster wurde gleichwie andere Klöster, deren es damals in München sehr viele gab, von der kurfürstlichen Regierung 1803 aufgehoben, und das Klostervermögen als Entschädigung für die an Frankreich abgegebenen pfälzischen Länder eingezogen. Auch im übrigen Deutschland geschah solches.
*) Wenn die Lebensmittel gänzlich ausgegangen waren, und sie auf´s äußerste mangel litten, durften sie es der Nachbarschaft durch Läuten eines Glöckchens zu erkennen geben; doch soll dies in München während der Zeit ihres Hierseins nur zweimal nöthig geworden sein.