Adressbuch(1880) - Salvatorstraße

Adressbuch - 1880

Beschreibung: Sie wird nach der ehemaligen kleinen Salvatorkirche benannt, welche als „Unseres Herrn Kirche“ früher (seit 1413) vor dem „neuen“ Schwabinger Thore gelegen (s. Residenzstraße), 1493 hieher versetzt und 1494 vollendet ward. An der Stelle der heutigen Salvatorkirche befand sich in ältester Zeit schon einer der hl. Jungfrau geweihte Kapelle, worüber jedoch die Urkunden schweigen. Die Salvatorkirche wurde 1803 als überflüssig exsekrirt, 1807 als Salpeterdepot benutzt, endlich 1829 restauriert und den griechischen Katholiken überlassen. – Die Straße hatte noch zu Anfang des 15. Jahrhunderts ein ganz ländliches Aeußere und den Namen „hinter der Chu“, „in der Kuh“, woraus später „Kuh-“ oder „Kühgasse“ ward. Ob aber diese Bezeichnung gerade auf den einstigen ländlichen Charakter der Lokalität deutet, muß bezweifelt werden; es befand sich nämlich in jener ein Gefängniß, eine keuche oder Kuche, Kuh (constodia ??), woher die Benennung eher stammen möchte. Der heutige Straßenname besteht seit 1814, nur der „Kuhbogen“ hat ssich noch im Munde der älteren Münchener erhalten, obwohl er zu Anfang dieses Jahrhunderts eigentlich „Berchembogen“ hieß, nach dem an und darüber gebauten Hause eines Grafen v. Berchem.


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Stadtmodell von Sandtner