Adressbuch(1880) - Kreuzstraße

Adressbuch - 1880

Beschreibung: Von dem rechtwinkeligen Schnittpunkte der Straßen nannte man hier die lokalität „am Kreuze“ und zwar „am oberen Kreuze“, weil der jetzige Promenadeplatz (s. denselben) einst auch als Kreuzgasse bezeichnet war, jedoch mit dem Beisatze, „am unteren Kreuze“. – Schon 1478 entstand „am Kreuze“ ein kleiner. zweiter Gottesacker der Peterspfarrei, welcher 1480, 1483 und 1500 vergrößert ward. Dieser neue St. Peter Gottesacker erstreckte sich bis an die Stadtmauer, längs der jetzigen Glockenstraße. So entstand für die mit dem Freithof fast gleichzeitig erbaute Kirche die Benernnung „St.-Peters-Gottesackerkirche“, welche erst später der, jedoch ungenauen Bezeichnung „Kreuzkirche“ wich. Im J. 1783 begann man die Gottesdäcker aus der Stadt zu entfernen, und dieß geschah auch bei dem zweiten St. Peterskirchhofe in den Jahren 1783-89.- „Meister Jörg von Polling“, der Baumeister der Frauenkirche (s. Ganghoferstraße) stellte auch die Kreuzkirche her, welcher zu Ehrern „aller Heiligen“ 1480-85 erbaut, 1722 erweitert, 1772 gänzlich renoviert , dann 1814 und 1847 abermals renoviert wurde. Diese „Kirche am Kreuze“, zum Theil aus Steinen der abgebrochen Gollierkapelle errichtet (s. Gollierstraße), empfing am 18. Dez. 1485 die Weihe und heißt jetzt richtig „Allerheiligenkirche am Kreuz“. 1796 und 1800 hatte man sie vorübergehend, 1804-14 definitiv gesperrt und als Militärmagazin verwendet, am 12. Okt. 1814 aber wieder geweiht und eröffnet. – Die Kreuzstraße hieß einst „Schmalzgasse“, ihr südlichster Theil zuletzt auch „Schulplatz“, nach dem Gebäude, welches seit 1793 bis vor wenig Jahren für die Zwecke der Volksschule und seit 1805 ebenso für die Feiertagsschüler in Verwendung stand.


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Stadtmodell von Sandtner