Adressbuch(1880) - Bettschaftswinkel

Adressbuch - 1880

Beschreibung:

Die Erklärung dieses Namens hat besonders neuestens wieder mehrere Forscher in der Stadtgeschichte beschäftigt Sei die etwa zwischen 1820 und 40 übliche unrichtige Schreibart mit P verlassen wurde, ist wenigstens nicht mehr an der Wohnstätte eines Pettschaftsstechers zu denken.. Entweder hängt die Benennung mit dem mittelalterlichen Worte „Bete“ d. i. Steuer, Angabe zusammen und wäre dann „Bet“ oder „Betschaft“ der Sammelname für „abgabenpflichtige Leute“, oder es lag an der Stelle der jetzigen Lokalität eine, vielleicht vom Hofe unterhaltene oder doch unterstützte Anstalt für arme Leute, die ein „Bettschaffner“ vorstand. Für die erste, wahrscheinlichere Erklärung spricht der Umstand, daß fast das ganze Lehel in früheren Jahrhunderten entweder den herzogen und Kurfürsten oder den Grafen Tattenbach (s. Tattenbachstraße) als Grundherren zinspflichtig war, sowie die Nähe des Hofwinkels (s. denselben); dagegen kann für den zweiten Erklärungsversuch der große freie und viereckige Raum geltend gemacht werden, welcher heute den „Winkel darstellt“ und der auf das Betstehen eines älteren, ansehnlicheren Gebäudes zurückweist. – Vormals endeten die „innere“ und „äußere Isarstraße“ beim Bettschaftswinkel.

Verlauf: Liegt am Lehel nächst des Hofwinkels und ist sowohl von der inneren als äußern Isarstraße zugänglich.


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