Stadtgeschichte München

Am Mittwoch, 17. Juli, werden in der Hans-Sachs-Straße 13 Erinnerungszeichen für die Geschwister Henriette Heilbronner, Bernhard Hausner und Josef Hausner gesetzt. Um 16 Uhr eröffnet Stadträtin Nimet Gökmenoglu (Fraktion Die Grünen – Rosa Liste) in Vertretung des Oberbürgermeisters eine Gedenkveranstaltung zu ihren Ehren. Grußworte sprechen Ehrenbürgerin Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, sowie Dr. Barbara Turczynski-Hartje für den Bezirksausschuss 2 (Ludwigvorstadt-Isarvorstadt). Der Antrag für die Erinnerungszeichen kam aus der heutigen Eigentümergemeinschaft des Anwesens Hans-Sachs-Straße 13. Die Initiatorin Eva Bruns wird für sie sprechen, Miteigentümer Martin Hirner verliest die Biografien der Familien Hausner und Heilbronner.
Über die Familien Hausner/Heilbronner
Henriette (1860-1942), Bernhard (1853-1942) und Josef (1844-1935) Hausner waren Kinder des Münchner Pelzhändlers Josua Hausner und seiner Frau Babette. Josef und Henriette lebten seit 1907 in der Hans-Sachs-Straße 13. Ihr Bruder Bernhard war ebenfalls Kaufmann und Inhaber der Firma Gebr. Hausner, Woll- und Fellgroßhandel am Oberen Anger 45. Josef Hausner starb wenige Wochen nach der Bekanntgabe der Nürnberger Rassegesetze am 20. November 1935. Bernhard Hausner und sein Sohn Ernst gaben 1937 ihr Geschäft auf, da Ernst Hausner nach Argentinien emigrierte. Henriette Heilbronner wurde ab 1939 gezwungen, in Sammelunterkünften zu leben und musste die unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto Theresienstadt erleiden. Bernhard Hausner starb dort am 11. Oktober 1942, Henriette Heilbronner am 24. November 1942. Mary Hausner, Tochter von Bernhard Hausner, wurde am 20. November 1941 nach Kaunas in Litauen deportiert und dort kurz nach ihrer Ankunft am 25. November 1941 ermordet.