Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
| Name | Platz der Opfer des Nationalsozialismus |
|---|---|
| Stadtbezirk | 3. Maxvorstadt |
<strong>Gedenkplatte</strong>
<p>Der Platz der Opfer des Nationalsozialismus liegt schräg
gegenüber dem im Zweiten Weltkrieg zerstörten Wittelsbacher
Palais. In diesem Gebäude - 1848 errichtet und einstmals
Altersresidenz von König Ludwig I. - befand sich seit 1933 das
Hauptquartier und das Gefängnis der Gestapo. Es war ein
Ort der Vernichtung, der Einschüchterung und desTerrors
gegen politisch Andersdenkende, gegen rassistisch und
religiös diskreditierte Minderheiten sowie gegen Menschen,
die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Behinderung
verfolgt wurden.</p>
<p>Teile der nahegelegenen Maxvorstadt dienten der NSDAP
als repräsentatives Parteiviertel mit zahlreichen Verwaltungs-
einrichtungen. Der klassizistische Königsplatz wurde für
martialische Aufmärsche und propagandistische Massen-
kundgebungen missbraucht. Im ehemaligen Palais Barlow
an der Brienner Straße zwischen Karolinen- und Königsplatz
befand sich seit 1931 die Parteizentrale der NSDAP, das
„Braune Haus" An diesem historischen Ort, wenige hundert
Meter von hier, wurde 2015 das neu errichtete NS-Dokumen-
tationszentrum eröffnet. Mit dieser Einrichtung stellt sich die
Landeshauptstadt München gemeinsam mit dem Freistaat
Bayern und der Bundesrepublik Deutschland ihrer Verant-
wortung, einen einprägsamen Erinnerungs- und Lernort für
die Zukunft zu gestalten. Er verankert die Erinnerung an die
NS-Zeit topografisch in der Stadt und bietet zugleich Raum für
eine kritische Auseinandersetzung mit der Bedeutung und der
Funktion Münchens als ehemalige „Hauptstadt der Bewegung'.'
Der Platz an der Brienner Straße wurde 1946 vom Münchner
Stadtrat als „Platz der Opfer des Nationalsozialismus" be-
nannt. Seit 1985 erinnert eine vom Bildhauer Andreas Sobeck
gestaltete Granitsäule an die Opfer der nationalsozialisti-
schen Gewaltherrschaft. Die hinter einem Bronzegitter ge-
fangene, immer brennende Flamme erinnert an Mensch-
lichkeit, die auch durch Unterdrückung nicht ausgelöscht
werden kann.</p>
<p>2013 bis 2014 erfolgte eine Neugestaltung des Platzes.
Das Denkmal ist an zentraler Stelle neu situiert und durch
die große Inschriftentafel entlang der Brienner Straße mit
Nennung der Opfergruppen der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft ergänzt.</p>