Archäologie München - Tafel 12

Name Archäologie München - Tafel 12
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel
Stadtbezirksteil Kreuzviertel
Straße Kaufingerstraße
Objekt 0
Jahr 2024
Suchen Kapellenstraße, Jesuitenkolleg

 

KAPELLENSTRASSE: BÜRGERHÄUSER & JESUITENKOLLEG

Schon im Mittelalter war die Neuhauser Straße eine der Haupt- verkehrsstraßen Münchens mit einer dichten, überwiegend bürgerlichen Bebauung. Nachdem Albrecht V. 1559 die Jesuiten nach München berufen hatte, ließ Wilhelm V. 1583 bis 1597 das Jesuitenkolleg mit der Kirche St. Michael errichten. Dafür erwarb er gegen den Widerstand der Landstände und der um Steuerein- nahmen fürchtenden Stadt 27 bürgerliche Parzellen zwischen Neuhauser-, Ett-, Maxburg- und Kapellenstraße.

Nach Aufhebung des Jesuitenordens 1773 zogen die Polizeidirektion und die Hof- und Staatsbibliothek in das Gebäude ein, 1783 die Bayerische Akademie der Wissenschaften, 1807 die Akademie der Bildenden Künste, 1826 die Ludwig-Maximilians-Universität. 1944 wurde es von Bombenangriffen zerstört und 1951 bis 1955 wieder aufgebaut. Teile dienten zunächst als Hoffeuerlösch-Requisiten-Depot, Sitz der Münzsammlung und des Staatsarchivs. Im Nordflügel befand sich die Bayerische Landesbodenkreditanstalt, heute die Erzdiözese München und Freising.

Anlässlich von Sanierungsarbeiten wurden 2012 archäologische Ausgrabungen im nordwestlichen Hof durchgeführt. Dabei kamen die ältesten Steinbauten Münchens aus dem 13. und frühen 14. Jahrhundert zutage. Schlackefünde und Öfen belegen handwerkliche Betätigung, Schlacht- und Speiseabfälle den durchaus gehobenen Lebensstandard der letzten Bewohner im 16. Jahrhundert.

Quelle: Infotafel vor Ort

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