Inschrift
<p align="center">
Zum Gedenken an Jozef Mackiewicz,<br>
den großen, unbeugsamen polnischen<br>
Schriftsteller und Publizisten, der in<br>
den Jahren 1955-1985 zusammen mit<br>
seiner Ehefrau Barbara Toporska<br>
in München lebte und wirkte. Er war<br>
sowohl Zeuge als auch Chronist des<br>
Massakers von Katen und verstand es<br>
als Mensch von außergewöhnlichem<br>
Geist, dank seinem durchdringenden und<br>
nüchternen Blick den verbrecherisch<br>
Charakter der kommunistischen Ideologie<br>
im 20. Jahrhundert mit höchster<br>
Treffsicherheit zu beschreiben<br>
und zu beurteilen.</p>
<p>Józef Mackiewicz (1902–1985) war ein polnischer Schriftsteller, Journalist und überzeugter Antikommunist. Geboren in Sankt Petersburg, wuchs er in Wilna auf und studierte dort Naturwissenschaften und Literatur. In den Zwischenkriegsjahren arbeitete er als Journalist und Korrespondent, unter anderem für die Zeitung <em>Słowo</em>. Während des Zweiten Weltkriegs geriet er in Konflikt mit der polnischen Exilregierung, da er über das Massaker von Katyn berichtete und sich bereit erklärte, an einer deutschen Untersuchung des sowjetischen Kriegsverbrechens teilzunehmen – was ihm bis heute Kritik einbringt.</p>
<p>Nach dem Krieg lebte er im Exil, zunächst in Italien, später in München. Er veröffentlichte zahlreiche politische und literarische Werke, darunter die Romane <em>„Widerstand ist zwecklos“</em> und <em>„Im Schatten des Kreuzes“</em>, die sich kritisch mit Totalitarismus, Ideologie und nationaler Verblendung auseinandersetzen. Mackiewicz vertrat eine radikal antikommunistische Haltung und warf dem Westen vor, die Bedrohung durch die Sowjetunion zu verharmlosen. In Polen wurde er lange Zeit marginalisiert, erst nach 1989 erfuhr sein Werk eine breitere Anerkennung. Er gilt heute als einer der bedeutendsten politisch-literarischen Mahner der polnischen Emigration.</p>