Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
| Name | Gedenkstele für Emma Hutzelmann und Hans Hutzelmann |
|---|---|
| Stadtbezirk | 9. Neuhausen-Nymphenburg |
| Jahr | 2016 |
| Künstler | Kastner Wolfram, Reuther Ingrid, Grube Ernst, Mühldorfer Friedbert, Strauß Eva, Wagemann-Laquai Judi |
<p align="center"><strong>
Emma Hutzelmann Hans Hutzelmann</strong><br>
(1900-1944) (1906-1945)<</p>
<p>Die Buchhalterin Emma Hutzelmann und ihr Ehemann,
der Maschinenbauer Hans Hutzelmann, waren schon vor 1933
im links-katholischen Milieu gegen die Nationalsozialisten aktiv und
gehörten der „Roten Hilfe“ an.</p>
<p>Sie hatten engen Kontakt mit dem Kommunisten Karl Zimmet und
Gleichgesinnten, die Flugblätter gegen Hitler verfassten und vor dem
Krieg warnten.</p>
<p>1942 wurde Emma Hutzelmann wegen einer Äußerung gegen
den Krieg denunziert, vom Sondergericht München aber freigesprochen.
<p>Nach der Niederlage bei Stalingrad im Januar 1943 schloss sich die
Gruppe unter dem Namen „Antinazistische Deutsche Volksfront“ (ADV)
enger zusammen. Vorsitzender war Karl Zimmet, Stellvertreter Hans
Hutzelmann, Kassiererin Emma Hutzelmann.</p>
<p>Hans Hutzelmann arbeitete bei der Firma Deckel, seine Frau in der
Fettfabrik Saumweber; beide hatten täglich die Not der sowjetischen
Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter vor Augen.
Emma knüpfte Kontakt zu einem Mitglied der illegalen Gruppe „Brüderliche Zusammenarbeit russischer Kriegsgefangener“ (BSW). Sie entwendete größere Mengen Fett und tauschte sie gegen Kleidung,
Lebensmittel und Geld, um die Flucht von russischen Kriegsgefangenen zu ermöglichen.</p>
<p>Ab Juli 1943 traf sich das Ehepaar Hutzelmann zweimal wöchentlich
mit Zimmet, Delegierten der russischen Kriegsgefangenen und anderen
in ihrer Wohnung, um den sowjetischen „Feindsender“ zu hören und
Widerstandsaktionen zu planen.</p>
<p>Nach der Aufdeckung der „BSW“ durch die Gestapo wurden
Anfang 1944 auch viele Mitglieder der ADV verhaftet, darunter das
Ehepaar Hutzelmann. Emma gelang Ende Juli die Flucht aus dem
Gefängnis Stadelheim. Während eines Fliegerangriffs wurde sie im
November 1944 in ihrem Versteck tödlich verwundet.</p>
<p>Hans Hutzelmann wurde zum Tode verurteilt und am 15. Januar 1945
hingerichtet.</p>
<p align="right"><i>Quelle: Infotafel vor Ort</i></p>