Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
| Name | Julius Wolfgang Schülein |
|---|---|
| Stadtbezirk | 12. Schwabing-Freimann |
| Jahr | 2021 |
<p class="text-center"> IM FRÜHEREN TURMGESCHOSS DIESES<br />
HAUSES WAR DAS ATELIER DES MALERS<br />
JULIUS WOLFGANG SCHÜLEIN<br />
IN DEN JAHREN VON 1908 BIS 1930</p>
<p align="center"> <em>Inschrift der alten Gedenktafel (1979-2016)</em></p>
<p align="center"> Julius Wolfgang Schülein (1881-1970) studierte von 1904 bis<br />
1908 in München in der Zeichenschule von Moritz Heymann, an<br />
der Akademie der Bildenden Künste und in Paris an der Malschule<br />
»La Palette«, wo er Suzanne Carvallo (1883-1972) kennen<br />
lernte, die er 1912 heiratete; sie machte sich später als Porträtistin<br />
u.a. von Thomas und Heinrich Mann, Arthur Schnitzler, Efraim<br />
Frisch, Jakob Wassermann und Bruno Walter einen geschätzten<br />
Namen. Schüleins Spezialität waren Stadtbilder und Landschaften;<br />
seine Münchner Straßenszenen wie die einstige Alte Synagoge am<br />
Lenbachplatz, der Odeonsplatz mitTrambahn und die Ludwigstraße<br />
im Morgenlicht gehören zum malerischen Gedächtnis der Stadt.<br />
In direkter Nachbarschaft des Ateliers der beiden wohnte bis 1910<br />
die Familie Mann, mit der sie ebenso befreundet waren wie mit Lion<br />
Feuchtwanger, Wassily Kandinsky und Paul Klee. Nach Jahren im<br />
Kreis der »Neuen Sezession«, die Schülein 1913 mitbegründet<br />
hatte, zog das jüdische Ehepaar 1930 nach Berlin, wanderte im<br />
April 1933 nach Paris aus und konnte 1941 über Lissabon in die<br />
USA fliehen. Schüleins Devise war: »Heitere Hoffnungslosigkeit«.</p>
<p align='right'>Dirk Heißerer - Joachim Jung 2021</p>
<p> </p>
<p><em>Foto:<br />
Leopoldstraße 21. 12. April 1906<br />
Fotografie von Georg Pettendorfer<br />
Stadtarchiv München *</em></p>