Inschrift
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Hier gegenüber auf dem Platze des neuen<br>
Theiles der Kirche, stand das Pfründ-<br>
gebäude des Spitals zum hl. Geist. Das Spital wurde<br>
um 1251 unter Herzog Otto dem Erlauchten<br>
zu bauen begonnen, beim großen Stadtbrand<br>
1327 eingeäschert, unter Kaiser Ludwig dem<br>
Bayer wieder aufgebaut, durch der bayerischen<br>
Fürsten und Münchener Bürger milden Sinn<br>
bereichert und i. J. 1823 nach dem Kloster<br>
der Elisabethinerinnen vor dem Sendlinger<br>
Thor verlegt. Das nachgehends als Stadtmetzg<br>
und Fleischbank benutzte Pfründegebäude<br>
wurde 1885 vollständig abgebrochen.
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<p>Das Heiliggeistspital wurde um 1251 unter Herzog Otto dem Erlauchten gegründet. Es war eine der frühesten und bedeutendsten karitativen Einrichtungen Münchens, die sich bald zu einem großen Krankenhaus entwickelte. Es wurde 1327 beim großen Stadtbrand zerstört und anschließend von Kaiser Ludwig dem Bayern wieder aufgebaut .</p>
<p>Das Spital bestand aus mehreren funktional unterschiedlichen Gebäuden, darunter auch das Pfründnerhaus für bedürftige Menschen. In der Folgezeit kamen ein Frauenspital (1327/28), ein Männerspital, Werkstätten, eine Brauerei, ein Badhaus sowie ein Waisenhaus und ein Irrenhaus hinzu .</p>
<p><strong>Verlegung und Nutzung des Pfründgebäudes</strong></p>
<p>Im Jahr 1823 wurde das Spital in das ehemalige Elisabethinerinnenkloster an der Mathildenstraße verlegt, weil der alte Standort im Stadtzentrum keine Erweiterung mehr zuließ. Das bisherige Pfründgebäude wurde danach unterschiedlich genutzt, unter anderem als Hopfenhalle und später als Fleischbank (Stadtmetzg) </p>
<p><strong>Abriss und Bedeutung</strong></p>
<p>Das Gebäude wurde schließlich 1885 vollständig abgebrochen, um Platz für die dringend notwendige Erweiterung der Heiliggeistkirche zu schaffen. Die Kirche wurde in diesem Zusammenhang um drei Joche nach Westen verlängert und erhielt ihre heutige neubarocke Westfassade .</p>