Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Name | Nornenbrunnen |
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Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel |
Stadtbezirksteil | Kreuzviertel |
Straße | Maximiliansplatz |
Standort | Maximiliansplatz in der Eschenanlage |
Gruppierung | Maximiliansplatz in der Eschenanlage |
Art | Brunnen |
Übergabe | 4.9.1907 |
Suchbegriffe | Nornenbrunnen |
Eigentum | Stadt München |
Künstler:innen | Netzer Hubert |
Rubrik | Brunnen |
Nornenbrunnen am Karlsplatz. Errichtet von der Stadtgemeinde 1907 durch Bildhauer Hubert Netzer. Auf dem kraftvoll in Dreipaßform gestalteten Brunnenbecken erhebt sich auf massivem steinernem Unterbau die einfache Schale mit dem Brunnen, die durch 3 Oeffnungen das Wasser in den Beckendreipaß gießt. Dazwischen stehen auf hohen Sockeln, an den Beckenrand gelehnt und nach auswärts gerichtet je eine der 3 germanischen Schicksalsnornen, durch den Grad ihrer Bekleidung wie durch besondere Attribute unterschieden.
Zauner - München in Kunst und Geschichte (1914)
Ein Denkmal voller romantischer Sehnsucht, nordischem Schicksalsglauben und eindrucksvollem Jugendstil wurde am 4. September 1907 erstmals am Karlsplatz gegenüber dem Justizpalast enthüllt. Gestaltet von Hubert Netzer und gestiftet durch die Matthias-Pschorr-Stiftung, ziert die Inschrift „Hubert Netzer 1907“ den Brunnen, während der Sockel den Stifter nennt. Die Komposition folgt der symbolträchtigen Zahl Drei: Drei Wasserstrahlen fließen in drei flache Becken, zwischen denen die drei germanischen Schicksalsgöttinnen – Skuld, Verdandi und Urd – stehen. Sie verkörpern Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, indem sie den Lebensfaden spinnen, messen und schneiden. Der Brunnen aus Kirchheimer Muschelkalk wurde beim Umbau des Stachus entfernt und 1965 inmitten von Laubbäumen neu aufgestellt – ein Ort stiller Vorahnung und mythischer Tiefe.