Stadtgeschichte München

Neues Rathaus

Das Rathaus in seiner heutigen Form umfaßt das vom Marienplatz, der Weinstraße, Landschafts- und Dienerstraße umschlossene Bauquartier mit einem Flächeninhalt von 9159 qm; hiervon sind 7115 qm überbaut; der Rest verteilt sich auf sechs Höfe, deren größter eine Fläche von 885 qm besitzt. Die Errichtung des Rathauses erfolgte in drei Bauperioden: der erste Teil an der Ecke des Marienplatzes und der Dienerstraße 1867/1874, der zweite Teil an der Ecke der Dienerstraße und Landschaftsstraße 1888/1893, der Restteil mit den Ergänzungsfronten am Marienplatz, an der Landschaftsstraße und mit der Front gegen die Meinstraße 1899/1908. Die Pläne für den ersten Teilbauwaren das Ergebnis eines Wettbewerbes. Wie dieser Teil, so wurden auch alle Erweiterungen und deren Einrichtungen nach Entwürfen des k. Professors Dr. Gg. vonHauberrisser ausgeführt. Das Erdgeschoß ist an den Straßenfronten fast durchwegs für Verkaufslüden verwendet. Das zweite Obergeschoß bildet das Hauptgeschoß, wo die Sitzungssäle, die Reprüfentationsräume und die Geschäftszimmer der Bürgermeister untergebracht sind. Zu diesen mit reicher Aus- . stattung versehenen Räumen führen monumentaleTreppenausgänge und Treppenhallen. Die drei Obergeschosse und das vollständig ausgebauteDachgeschoß enthalten zahlreiche Geschäftsräume für einen Teil der Gemeindeverwaltung. Das Untergeschoß enthält den Ratskeller mit dem Regieweinkellerbetrieb, eine elektrische Unterstation und die Heizungs- und Lüftungsanlage. Die Ausführung der ersten Bauteile erfolgte in Halbfein-Ziegelmauerwerk unter Verwendung von Reckartenslinger Sandstein für die Architekturgliederung. Die Straßenfronten des letzten Ausbaues ebenso wie der 80 in hohe Turm sind in Haustein unter Verwendung von Kelheimer Kalkstein für die Architekturgliederung und von oberbaperischem Tuff für die Verkleidung der Wandflüchen ausgeführt. Die Umfassungen des Haupthofes sind in Muschelkalkstein und Tuff hergestellt. Für die Treppenhäuser und Wandelhallen des letzten Ausbaues hat Sandstein aus Heigenbrücken und Lichtenstein Verwendung gefunden. Die Kosten für den Grunderwerb betrugen M. 6218 600; die gesamten Baukosten mit Einrichtung M. 9 504497; hiervon treffen auf die erste Bauperiode M. 2157 312 oder per cbm M. 35.40; auf die zweite M. 714 328 oder M. 25.50 per cbm, auf die dritte Mark 6632857 oderM. 53.20 percbm einschließlich und M. 51.70 ohne innere Einrichtung per cbm umbauten Raumes.

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