Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
| Quelle | München und seine Bauten (474) |
|---|---|
| Jahr | 1912 |
| Straße | Mariahilfplatz 17 |
Das Gerichtsgebäude wurde auf dem Areale des ehemaligen Zuchthauses 1902/1904 durch das Landbauamt München nach dem Entwürfe und unter der Leitung des Baurates Fr. Adelung unter Mitarbeit des Regierungsbaumeisters Fr. Branschowsky erbaut. Das Gebäude enthält das Amtsgericht München l, Abteilung für Strafsachen, und das Amtsgericht München II. Seine Hauptfront ist gegen den Mariahilfplatz gerichtet. Die Fassaden sind in Anlehnung an den Stil des alten Klostergebäudes der Paulaner unter Verwendung der ehemaligen Giebelmotive und anderer noch vorhanden gewesener Details gebildet. Fundamente und Sockel sind in Beton, das übrige Mauerwerk in Backsteinmauerwerk ausgeführt. Die Fassaden wurden mit Terranova verputzt, das Dach mit Biberschwänzen doppelt eingedeckt. Zu den Hauptportalen und Giebelkrönungen wurde Muschelkalk verwendet. Das Kellergeschoß hat Betondecken zwischen Trägern, Gänge und Vestibüle sind mit Betongewölben versehen. Sonst kamen verschiedene Deckenkonstruktionen — Klein'sche Decken, Lindner'sche Bimsbetondecken, Könen'sche Plandecken, Secura-,Odorico- und Kalbsche Decken—zur Ausführung. Vestibüle und Haupttreppenhaus erhielten Stuckdekorationen, die Granitstufen der Haupttreppe ruhen auf massiven Gewölben, zu Wangen und Brüstung wurde Muschelkalk verwendet. Der Keller hat Betonboden, die Gänge und Zimmer sind mit Linoleum, teils auf Harzer Gips-, teils aus Terranovaestrich verlegt. Die Vestibüle haben Tonplattenpflaster, Aborte, Waschküche und Durchfahrt Asphaltbelag auf Zementestrich. Gesamtbaukosten M. 1095566. Gebäudekosten M. 825121, pro cbm M. 15.48. Kosten der Nebenanlagen M. 146861.
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