Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Quelle | Nagler - Acht Tage in München (78) |
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Jahr | 1863 |
Straße | Elisenstraße |
Das Industrie-Ausstellungsgebäude, gewöhnlich Glaspalast genannt, erhebt sich an der Stelle der früheren Treibhäuser des botanischen Gartens am Karlsplatz Nr. 27. Am 17. Oktober 1853 wurde der Grundstein gelegt, und schon Anfangs Juni 1834 stand diese großartige Schöpfung vollendet da. Den Plan fertigte der Oberbaurath v.Voit, nach welchem die Maschinenfabrik von Cramer-Klett in Nürnberg das Eisenwerk herstellte. Das Gebäude nimmt einen Flächenraum von 134,000 qm ein, ist 800' lang und 760' breit. Es geht an beiden Enden in rechtwinklich abgestnfte Anbauten aus, und wird in der Mitte von einem 285' langen und 160' breiten Transept durchschnitten. Der Mittelbau ist 80', das Hauptschiff 60' und das Seitenschiff 34' hoch. Die Zahl der Säulen beträgt 298, an welche 320 Spanngitter, jedes 20' lang, befestiget sind. Bei der Erprobung wurden auf jedes derselben 100 Ltr. gelegt, und ein Gallerieträger mit 350 Ctr. belastet. Das Gewicht des Eisens beträgt 30,000 Ctr., und 78,000 Glastafeln bilden eine Fläche von 213,794 qm. Jeder qm Galleriefläche ist für 75 Pfb. Last angenommen. Ueber dem Glasdache liegt eine Gitter von verzinntem Draht, und das Regenwasser geht durch die hohlen Säulen herab in den Wasserbehälter unter dem Fußboden des Gebäudes.
Dieser Glaspalast wurde bei Gelegenheit der großen allgemeinen Industrie-Ausstellung im Jahre 1834 erbaut, und fortan zu besonderen Festlichkeiten und Ausstellungen benutzt. (Bei Georg Franz erschien der Grund- und Aufriß. Auch die äußere und innere Ansicht sind daselbst vorräthig; sämmtliche Stahlstiche in einem Umschläge zu st. 1.12; einzeln a 12 und 24 fr. Ebendaselbst sind auch die „Berichte über die Industrie - Ausstellung" mit großem Atlas zu st. 4. und fl. 2. 42, sowie der
Catalog derselben zu 24 kr. zu haben.)