Münchner Architektur

Glaspalast

Achtung

Bauwerk nicht mehr vorhanden
Name Glaspalast
Architekt Voit August von  
Stadtbezirk 3. Maxvorstadt
Stadtbezirksteil Königsplatz
Straße Elisenstraße
Jahr Baubeginn 1853
Jahr Fertigstellung 1853
Jahr Abbruch 1931
Kategorie Wirtschaft  
Suchbegriffe Glaspalast Ausstellungsgebäude 

Plan

title=Glaspalast - Elisenstraße - Voit August von
Glaspalast Elisenstraße
Urheber: anonym, title=Glaspalast - Elisenstraße - Voit August von
Glaspalast Elisenstraße
Urheber: Reber - Bautechnischer Führer durch München (1876)

Quellen

Der Glaspalast
Reber - Bautechnischer Führer durch München (1876)

Der Glaspalast (Industrieausstellungsgebäude). Dieses Bauwerk wurde an der Stelle des früheren Gewächshauses des botanischen Gartens nach den Plänen des k. Oberbaurathes v. Voit von dem Etablissement Cramer-Klett in Nürnberg ausgeführt. Der Bau wurde im Oktober 1853 begonnen und war Anfangs Juni 1854 bereits vollendet. Das 240 M. lange Gebäude ist wenigstens im Transept von bedeutender Wirkung, die durch die grossartige im neu-romanischen Styl hergestellte Fontaine noch erhöht wird. Am schwächsten gestaltet es sich an den beiden Enden, welche sich zerklüftend in kleine Gemächer verlieren. Die nächste Bestimmung des Baues war die im Jahre 1854 in München abgehaltene Kunstausstellung. Nach Beendigung dieser Ausstellung, deren Erfolg bekanntlich durch den Ausbruch der Cholera im Sommer 1854 stark beeinträchtigt wurde, sollte der Bau wieder abgebrochen werden. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Kosten des Abbrechens fast mehr betragen würden, als der Werth des dabei zu gewinnenden Materiales. Man fasste daher den Entschluss, den Bau stehen zu lassen, was um so leichter möglich war, als die Ausführung in der Hauptsache eine solide war. Nur die Holzkonstruktionen der Glasdächer wurden später durch Eisenkonstruktion ersetzt. So wurde München eine Lokalität erhalten, die seitdem schon zu den verschiedenartigsten Zwecken benützt werden konnte, und die Ursache war, dass so manche Festlichkeiten, Ausstellungen etc. sich ohne zu grossen Kostenaufwand ermöglichen Hessen. Auch die gegenwärtige Kunstausstellung bei Gelegenheit des 25jährigen Jubiläums des Kunstgewerbevereins würde ohne die zur Verfügung stehende Räumlichkeit des Glaspalastes die Bedeutung nicht erlangt haben, welche sie jetzt wirklich hat. Die Kosten für die Unterhaltung des Gebäudes sind daher jedenfalls gut angewendet und man kann sich nur darüber freuen, dass seiner Zeit der Abbruch sich als ein unrentables Geschäft erwies.

Das Industrie-Ausstellungsgebäude
Nagler - Acht Tage in München (1863)

Das Industrie-Ausstellungsgebäude, gewöhnlich Glaspalast genannt, erhebt sich an der Stelle der früheren Treibhäuser des botanischen Gartens am Karlsplatz Nr.  27. Am 17. Oktober 1853  wurde der Grundstein gelegt, und schon Anfangs Juni 1834 stand diese großartige Schöpfung vollendet da. Den Plan fertigte der Oberbaurath v.Voit, nach welchem die Maschinenfabrik von Cramer-Klett in Nürnberg das Eisenwerk herstellte. Das Gebäude nimmt einen Flächenraum von 134,000 qm ein, ist 800' lang und 760' breit. Es geht an beiden Enden in rechtwinklich abgestnfte Anbauten aus, und wird in der Mitte von einem 285' langen und 160' breiten Transept durchschnitten. Der Mittelbau ist 80', das Hauptschiff 60' und das Seitenschiff 34' hoch. Die Zahl der Säulen beträgt 298, an welche 320 Spanngitter, jedes 20' lang, befestiget sind. Bei der Erprobung wurden auf jedes derselben 100 Ltr. gelegt, und ein Gallerieträger mit 350 Ctr. belastet. Das Gewicht des Eisens beträgt 30,000 Ctr., und 78,000 Glastafeln bilden eine Fläche von 213,794 qm. Jeder qm Galleriefläche ist für 75 Pfb. Last angenommen. Ueber dem Glasdache liegt eine Gitter von verzinntem Draht, und das Regenwasser geht durch die hohlen Säulen herab in den Wasserbehälter unter dem Fußboden des Gebäudes.

Dieser Glaspalast wurde bei Gelegenheit der großen allgemeinen Industrie-Ausstellung im Jahre 1834 erbaut, und fortan zu besonderen Festlichkeiten und Ausstellungen benutzt. (Bei Georg Franz erschien der Grund- und Aufriß. Auch die äußere und innere Ansicht sind daselbst vorräthig; sämmtliche Stahlstiche in einem Umschläge zu st. 1.12; einzeln a 12 und 24 fr. Ebendaselbst sind auch die „Berichte über die Industrie - Ausstellung" mit großem Atlas zu st. 4. und fl. 2. 42, sowie der
Catalog derselben zu 24 kr. zu haben.)

Wikipedia


Wikipedia: Glaspalast_(München)

Der Glaspalast war ein 1854 erbautes Ausstellungsgebäude auf dem Gelände des Alten Botanischen Gartens in der Münchner Innenstadt, das 1931 abbrannte.

Nach anderen europäischen Metropolen bestimmte König Maximilian II. von Bayern 1853, in München die Erste Allgemeine Deutsche Industrieausstellung abzuhalten.

Ursprünglich war geplant, das Gebäude am Maximiliansplatz zu errichten. Die Entscheidung der zuständigen Kommission fiel jedoch auf ein Areal in der Nähe des Bahnhofs. Nach Plänen des Architekten August von Voit wurde das Gebäude 1854 im Norden des Alten Botanischen Gartens nahe dem Stachus errichtet.

Schon beim Bau der 1853 fertiggestellten Schrannenhalle und des 1854 für König Maximilian II. von Franz Jakob Kreuter zwischen Königsbau und Nationaltheater geplanten Wintergartens der Münchner Residenz (dessen Bauausführung von August Voit geleitet worden war; nicht erhalten) sind Glas-Gusseisen-Konstruktionen eingesetzt worden, so dass schon Erfahrungen mit diesem modernen Gebäudetyp vorlagen.

Die ersten Entwürfe für den Bau gerieten noch – ähnlich dem Londoner Vorbild – relativ komplex. Aufgrund der knappen Bauzeit wurde das Konzept angesichts der kurzen zur Verfügung stehenden Baufrist durch Voit stark vereinfacht und weitgehend standardisierte Bauelemente eingesetzt. Eine herkömmliche Bauweise war ohnehin nicht möglich, da eine derart große Baumaterialmenge in der gegebenen Zeit nicht zu beschaffen und zu verbauen war.

Der langgestreckt rechteckige Glaspalast, in Form einer fünfschiffigen und im Hauptbau zweigeschossigen Halle mit Querschiff in der Mitte und rechteckigen Anbauten an den Enden des Längsschiffes, hatte eine Länge von 234 Meter und war 67 Meter breit; die Höhe betrug 25 Meter.

Der Baukörper war gänzlich aus Glas und Gusseisen erbaut, auf tragendes Mauerwerk konnte völlig verzichtet werden. Die 1700 Tonnen vorgefertigter Eisenteile wurden von Cramer-Klett aus Nürnberg gefertigt. Das Unternehmen Cramer-Klett war zu dieser Zeit in Süddeutschland führend auf dem Gebiet Eisenkonstruktionen, die Firma hatte unter anderem zuvor schon die Großhesseloher Brücke in München und auch den Wintergarten Maximilians II. in dieser Bauweise erstellt. Das Glas wurde unter anderem in der noch traditionell arbeitenden Glashütte Schmidsfelden hergestellt.

Baubeginn war am 31. Dezember 1853, und nach genau zwei Monaten war das Fundament fertiggestellt. Drei Monate später war die Gusseisenkonstruktion errichtet und bereits am 7. Juni 1854 wurde mit der Montage der 37.000 Glastafeln begonnen. Die gesamte Bauzeit betrug so lediglich sechs Monate, die Kosten beliefen sich auf 800.000 Gulden.

Am 6. Juni 1931 brannte der Münchner Glaspalast vollständig ab, wie fünf Jahre später sein Londoner Vorbild. Der Alarm wurde um 3.30 Uhr ausgelöst. Am Morgen waren von dem Gebäude nur noch rauchende Trümmer, geschmolzenes Glas und verbogene Stahlträger übrig. Als Ursache wurde zunächst Selbstentzündung von ölgetränkter Putzwolle vermutet, später wurde jedoch nach einem Gutachten Brandstiftung als Ursache ermittelt.

Bei dem Feuer wurden über 3000 Kunstwerke unwiederbringlich zerstört, darunter die komplette, 110 Gemälde umfassende, Sonderausstellung „Werke deutscher Romantiker von Caspar David Friedrich bis Moritz von Schwind“.

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Alte Ansichten

Glaspalast
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Glaspalast
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Glaspalast
Glaspalast
Eröffnung der ersten Industrie-Ausstellung
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Glaspalast
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