Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Geboren | 29.7.1854 [München] |
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Gestorben | 15.1.1932 [München] |
Beruf | Pädagoge Politiker Reichstagsabgeordneter |
Die Wahl zum Stadtschulrat in München 1895 lenkte ihn auf die Reform des Volksschullehrplans, z. B. mit der Einrichtung eines achten Pflichtschuljahres. Es folgte 1900 die Einrichtung von Arbeitsunterricht und der Arbeitsschulen, Vorläufer der heutigen Berufsschulen. Kurz darauf wurden die Arbeitsschulen mit Werkstätten und Schulgarten ausgestattet. Die Arbeitspädagogik etablierte sich als Begriff für das heute als Handlungsorientierung wieder aufgegriffene Unterrichtsprinzip.
Seit 1918 lehrte er als Honorarprofessor für Pädagogik an der Universität München und empfing im Alter zahlreiche Ehrungen und Rufe aus dem In- und Ausland. 1920 nahm er an der Reichsschulkonferenz teil und war dort Kontrahent von Hugo Gaudig, besonders im Streit um die richtige Ausrichtung der Arbeitspädagogik. Im selben Jahr wurde er ordentlicher Professor in München und veröffentlichte 1921 ein Werk zur Lehrerbildung Die Seele des Erziehers. Es folgten noch die Theorie der Bildung (1926) und die Theorie der Unterrichtsorganisation (postum 1933).
Von 1912 bis 1919 war Kerschensteiner Reichstagsabgeordneter für die Fortschrittliche Volkspartei (später Deutsche Demokratische Partei). Im Ersten Weltkrieg zeigte er eine stark nationalistische Position. In der Münchner Novemberrevolution 1918 wurde er akut bedroht.
Quelle: Wikipedia