Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Geboren | 14.5.1855 [Kurland] |
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Gestorben | 28.9.1918 [München] |
Beruf | Schriftsteller Dramatiker |
Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) verbrachte den prägenden Teil seines Lebens in München, das zu seinem dauerhaften Wohnsitz wurde. Geboren auf Schloss Paddern in Kurland, kam er in den 1880er Jahren nach Deutschland. Nach kurzen Aufenthalten in Wien ließ er sich in München nieder, wo er eng mit der dortigen Literaturszene verbunden war.
In München fand Keyserling Anschluss an die Kreise um den „Modernen Club“ sowie an Autoren wie Michael Georg Conrad und Frank Wedekind. Er beteiligte sich an Diskussionen über Naturalismus und Impressionismus, blieb jedoch eine zurückhaltende Persönlichkeit. Trotz zunehmender Erblindung infolge einer Syphilis-Erkrankung konnte er dank der Unterstützung seiner Schwester Elise weiter literarisch arbeiten.
Seine Münchner Jahre waren die fruchtbarsten: Hier entstanden die meisten seiner bekannten Werke, darunter die Novellen „Beate und Mareile“ (1903), „Wellen“ (1911) und „Fürstinnen“ (1917). In ihnen verband er Erinnerungen an die baltische Heimat mit der Atmosphäre des Fin de Siècle, wie sie in München mit seiner Mischung aus Bohème, Theaterleben und künstlerischer Moderne präsent war.
Keyserling lebte zurückgezogen in der bayerischen Hauptstadt, doch blieb er mit den kulturellen Strömungen eng verbunden. München bot ihm die Ruhe für seine feinsinnige Prosa, zugleich aber auch ein intellektuelles Umfeld, das seine literarische Stimme prägte.
Am 28. September 1918 starb Eduard von Keyserling in München, wo er bis zuletzt als stiller Beobachter der Gesellschaft gewirkt hatte.
Quelle: Wikipedia