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Geboren | |
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Beruf | Opernsänger Kastrat |
Monachia | Abbildung in der Monachia Nr. 32 |
Farinelli, eigentlich Carlo Broschi, (* 24. Januar 1705 in Andria/Königreich Neapel; † 16. September 1782 in Bologna) war ein italienischer Kastratensänger.
Auf Wunsch seines Vaters wurde Carlo 1714 kastriert[1] und anschließend für die Karriere eines Sängers am Conservatorio Sant’Onofrio in Neapel vorbereitet, wo er der Magistratsfamilie Farina anvertraut wurde. 1722 soll Farinelli auch in Porporas Oper Eumene aufgetreten sein. Und laut einer bekannten aber nicht verifizierbaren Anekdote soll der siebzehnjährige Sänger in einem Wettstreit einen beliebten Solo-Trompeter übertroffen haben, sowohl im Halten und Schwellen eines Tones in erstaunlicher Länge, als auch in Reinheit und Kraft, Variationen und Trillern. Das erwies sich bei einem von Porpora für den Jungen geschriebenen Obligato in einer der Arien und erregte weithin Enthusiasmus. 1734 besuchte Farinelli London, um die einflussreiche Partei der Händel-Gegner zu unterstützen, die mit Porpora als Komponisten und Senesino als erstem Sänger eine konkurrierende Oper gegründet hatten. Aber selbst seine mächtige Hilfe konnte dem Unternehmen auf Dauer nicht zum Erfolg verhelfen.
Nach drei Jahren in England reiste er 1737 nach Spanien. Auf dem Weg verbrachte er einige Monate in Frankreich, wo er vor Ludwig XV. sang. In Spanien, das er ursprünglich nur für fünf Monate hatte besuchen wollen, blieb er schließlich fast fünfundzwanzig Jahre (1737–1759). Sein Gesang wurde von der Königin Elisabetta Farnese eingesetzt, um die schweren Depressionen von Philipp V. zu kurieren, so wie dies 40 Jahre zuvor schon der Kastratensänger Matteuccio für Karl II. getan hatte. Damit erlangte Farinelli Einfluss auf den Prinzen, der ihm die Macht – wenn auch nicht das Amt – eines Premierministers verlieh. Er war klug und bescheiden genug, diese Macht nur diskret einzusetzen.
Quelle: Wikipedia