Münchner Personenverzeichnis

Geboren 20.5.1925 [Bunzlau/Niederschlesien ]
Gestorben 5.2013 [München]
Beruf Kabarettist
Bavarikon Wikipedia
  • 1956 - Gründung der Lach- und Schießgesellschaft mit Sammy Drexsel

Dieter Hildebrandt (* 23. Mai 1927 in Bunzlau, Niederschlesien; † 20. November 2013 in München) war ein deutscher Kabarettist, Schauspieler und Buchautor. Bekannt wurde er als Mitbegründer der Münchner Lach- und Schießgesellschaft sowie durch die Formate Notizen aus der Provinz und Scheibenwischer, die zu langjährigen Fernseherfolgen wurden und mehrfach zu politischen Kontroversen führten. Er trat bis ins hohe Alter auf und gilt als einer der einflussreichsten Kabarettisten in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Dieter Hildebrandts kabarettistische Auftritte zeichneten sich durch Schlagfertigkeit, Spontaneität und Improvisationstalent aus, was ihm ermöglichte, Zwischenrufe aus dem Publikum einzubeziehen und eigene Textunsicherheiten oder Hänger kreativ zu überbrücken. „Dort, wo du hängst, wird es richtig interessant“, lobte ihn einst seine Frau Irene und antwortete auf seine misstrauische Rückfrage, ob das heißen solle, dass er von seinen Unsicherheiten lebe: „Du nicht, das Publikum.“ Auch seine vorgetragenen Texte wirkten häufig improvisiert, wobei eine scheinbar verbindliche und assoziative Plauderei in aktuelle politische Themen umschlug. Charakteristisch für Hildebrandts Sprachstil waren Zögern, Stammeln und Stottern, gezielte Auslassungen, Versprecher und Wortverdrehungen. Auf diese Art wurden offizielle Formulierungen so lange sprachlich bearbeitet und zerlegt, bis sie ihre versteckte Absicht offenbarten. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung sprach von seiner „Kunst des Haspelns, Stotterns und des Schlingerns“.

Quelle: Wikipedia

Straßenbenennung

Dieter-Hildebrandt-Straße 
16. Ramersdorf-Perlach (Altperlach)
Benennung: 7.5.2015

Geschichte

14.1.1982 - Satiresendung „Scheibenwischer“ über den Bau des Rhein-Main-Donau-Kanal

Die Satiresendung "Scheibenwischer" unter Dieter Hildebrandt karikierte 1982 den Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals. Ein Sketch zeigte Gerhard Polt, der mit Geldscheinbündeln wedelte, und Gisela Schneeberger, die Schecks an Politiker verteilte. Die satirische Darstellung thematisierte die mögliche Korruption und den Einfluss von Geld in der Politik, während Naturschutzgebiete geopfert wurden. Die Beschwerde der bayerischen Staatsregierung beim SFB wegen Unterstellungen und angeblich "bayernfeindlichem Programm" zeigt die Reaktion politischer Akteure auf satirische Kritik.

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