Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Geboren | 24.2.1898 [Bromberg-Schwedenhöhe, Provinz Posen] |
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Gestorben | 5.6.1983 [München] |
Beruf | Techniker |
Tank wurde als Sohn des Berufssoldaten, Wasserbauers und Strombauwarts Willi Tank und dessen Ehefrau Anna geb. Schertzinger in Bromberg geboren. Er besuchte von 1905 bis 1914 das Gymnasium in Nakel/Netze (Pommern), das er 1915 noch vor Ablegung des Abiturs verließ, weil er sich als Freiwilliger für den Einsatz im Ersten Weltkrieg meldete. In der Folgezeit wurde er bei der Infanterie an der Ostfront eingesetzt und zum Offizier ausgebildet; bei Kriegsende war er Leutnant der Reserve und Kompanieführer. In dieser Eigenschaft diente er noch bis zum Frühjahr 1919 im Freikorps Märker in Weimar.
Nach Beendigung seines Kriegsdienstes holte er sein Abitur nach und nahm er in der Zeit von Mai bis November 1919 eine Stelle als Praktikant bei der Firma Orenstein & Koppel in Berlin an. Anschließend studierte er von 1919 bis 1924 Elektrotechnik und Maschinenbau an der Technischen Hochschule Berlin. In Berlin war er des Weiteren ein Mitbegründer der Akademischen Fliegergruppe Berlin und beteiligte sich, im Rahmen der Diplom-Vorprüfung, an der Konstruktion des Segelflugzeugs Teufelchen. Von April 1924 bis Dezember 1929 war er Leiter der Aerodynamischen Abteilung und der Flugerprobung bei der Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH.
1925 erwarb er die A-2-Fluglizenz in Berlin-Staaken. Von Januar 1930 bis Oktober 1931 war er Projektleiter des Büros für Flugerprobung bei den Bayerischen Flugzeugwerken in Augsburg.
Die Technische Hochschule Braunschweig ernannte ihn zum Professor; außerdem hatte er einen Lehrauftrag für Sonderflugzeuge (Langstrecken- und Schnellverkehrsflugzeuge) inne.[3] 1944 und 1945 war er Leiter der Entwicklungshauptkommission (ESK) sowie der Entwicklungskommission Nachtjagd. Am 8. April 1945 wurde er durch den englischen Geheimdienst in der Zentrale der Focke-Wulf-Werke in Bad Eilsen gefangen genommen und auf der Burg Schaumburg interniert.
Tank war seit 1932 Mitglied der NSDAP und wurde später zum Wehrwirtschaftsführer ernannt. Er erhielt nach dem Krieg Berufsverbot, das durch ein Kontrollratsgesetz festgelegt worden war. 1945/46 gründete er sein eigenes Ingenieurbüro. Er entwickelte dort Wohn- und Werkstattbauten, blieb jedoch dem Flugzeugbau zugetan.
Unter dem Namen Prof. Dr. Pedro Matthies wanderte Tank 1947 zusammen mit einer Reihe von anderen Luftfahrtexperten über Dänemark und Schweden nach Argentinien aus. Juan Perón, damaliger Präsident von Argentinien, ließ die Konstrukteure an mehreren Rüstungsprojekten arbeiten. In Anlehnung an die Focke-Wulf Ta 183 entwickelte die Gruppe um Tank in Córdoba den Strahljäger FMA I.Ae. S. 33 Pulqui II sowie das Schul- und Transportflugzeug FMA I.Ae. 35 Huanquero. Die deutschen Ingenieure waren zudem in Falda del Cármen an einem Projekt für Feststoffraketen beteiligt. Nach dem Sturz von Perón 1955 durch einen Militärputsch gingen die ehemaligen Focke-Wulf-Konstrukteure in verschiedene Länder; der Großteil von ihnen in die USA.
Tank setzte daraufhin 1956 seine Arbeit in Indien fort,[8] wo er 1959 bei Hindustan Aircraft (ab 1964 Hindustan Aeronautics) in Bangalore Chefkonstrukteur wurde. Er entwickelte dort einen Jagdbomber, die Hindustan Aeronautics HF 24.
1969 kehrte Tank nach Deutschland zurück und war in beratender Funktion für den Luftfahrtkonzern Messerschmitt-Bölkow-Blohm tätig.
2008 förderte das Deutsche Museum, das Unterlagen von Tank besitzt, ein Forschungsprojekt einer indischen Forscherin. Der Projekttitel lautete: Kurt Tank, German Aeronautical Engineering and India’s Quest for a Jet Fighter.
Seinen Lebensabend verbrachte Tank in München.
Quelle: Wikipedia
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