Münchner Personenverzeichnis

Geboren 5.9.1876 [Landsberg am Lech]
Gestorben 29.4.1956 [Füssen]
Beruf Soldaten  
Wikipedia
Leeb
Wilhelm Leeb
Bildrechte: Bundesarchiv, Bild 146-1969-048B-01A / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 146-1969-048B-01A, Wilhelm Ritter von Leeb, CC BY-SA 3.0 DE

Wilhelm Leeb, ab 1915 Ritter von Leeb, war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalfeldmarschall und im Zweiten Weltkrieg Oberbefehlshaber verschiedener Heeresgruppen.

Nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler verhielt sich Leeb als konservativer Katholik dem neuen Regime gegenüber reserviert. Dennoch stieg er in der Wehrmacht weiter auf und wurde am 1. Oktober 1933 Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos II in Kassel. Am 1. Januar 1934 erfolgte seine Ernennung zum General der Artillerie. In den folgenden Jahren entstand sein Buch Die Abwehr, in dem er den herrschenden Vorstellungen vom „Blitzkrieg“ widersprach.

Im Verlauf der Blomberg-Fritsch-Krise Anfang 1938 wurde Leeb auf Anweisung Hitlers vom neuen Oberbefehlshaber des Heeres, Walther von Brauchitsch, unter Verleihung des Charakters als Generaloberst in den Ruhestand versetzt. Bereits im Juli 1938 wurde er jedoch im Zuge der Sudetenkrise reaktiviert und als Oberbefehlshaber der 12. Armee an der Besetzung des Sudetenlandes beteiligt. Unmittelbar im Anschluss daran wurde Leeb wiederum in den Ruhestand verabschiedet.

Im Sommer 1939 wurde Leeb ein zweites Mal reaktiviert und erhielt als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe C das Kommando über die deutschen Truppen an der französischen Grenze. Mit 62 Jahren war er zu diesem Zeitpunkt nach Gerd von Rundstedt der zweitälteste Soldat des deutschen Heeres. Als Reaktion auf die Kriegserklärungen Frankreichs und Englands an Deutschland schrieb er in seinem Tagebuch „Hitler ist ein verblendeter Narr, ein Verbrecher!“

Beim Westfeldzug, der am 10. Mai 1940 begann, überrannte Leeb im Juni 1940 mit der Heeresgruppe C die Maginotlinie. Nach der Kapitulation Frankreichs wurde Leeb zusammen mit elf weiteren Generälen am 19. Juli 1940 zum Generalfeldmarschall befördert. Bereits vorher war er am 24. Juni 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet worden.

Im Rahmen der Vorbereitungen für den deutschen Angriff auf die Sowjetunion 1941 wurde Leebs Heeresgruppenkommando im Herbst 1940 von Frankreich nach Dresden verlegt. Im Frühjahr 1941 wurde er Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord.

Die Heeresgruppe Nord hatte nach dem 22. Juni 1941 die Aufgabe, die baltischen Häfen zu erobern, anschließend zügig in Richtung Leningrad vorzustoßen und die Stadt einzunehmen. Im Winter 1941/42 begann die Leningrader Blockade. Im Osten des Aufmarschbereiches war die Heeresgruppe bis Tichwin vorgestoßen. Nach einem Zerwürfnis mit Hitler über den von Leeb empfohlenen Rückzug auf eine strategisch günstigere Position bat dieser um seine Ablösung als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord. Am 16. Januar 1942 wurde Leeb seines Postens entbunden, in die Führerreserve versetzt und nicht wieder verwendet.

Trotz seiner kritischen Haltung dem NS-Regime gegenüber nahm Leeb im September 1941 zu seinem 65. Geburtstag von Hitler eine Dotation von 250.000 Reichsmark entgegen. 1944 gelangte er in den Besitz des Distrikts XXIII des Forstamts Seestetten nahe Passau mit einer Größe von über 210 ha. Der zunächst vorgesehene Kaufpreis von 660.000 Reichsmark konnte auf seine Bitte hin auf 638.000 Reichsmark reduziert werden. Überraschend entschied Hitler, dass Leeb den Landbesitz kostenlos erhielt, womit sich die Schenkungen an ihn auf insgesamt 888.000 Reichsmark auf Steuerzahlerkosten beliefen. Etwa zur Zeit dieser Angelegenheit sandte Leeb Hitler nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 eine Ergebenheitsadresse. – Nach Ende des Krieges leistete Leeb auf die Bardotation von 250.000 Reichsmark eine Steuernachzahlung von 30 Prozent; Zahlungen bzgl. der Sachschenkung sind unbekannt. Mindestens bis 1998 befand sich das Land im Besitz der Familie Leeb; der Sohn des Feldmarschalls erklärte, es bestehe nicht die Absicht, es zurückzugeben. Ämter und Behörden des Landes Bayern gaben auf Nachfragen der Presse nur unbefriedigende Antworten zum Sachverhalt.

Quelle: Wikipedia

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Grabstätte

Grabstätte - Wilhelm Leeb Waldfriedhof Solln
Sektion: 17 - Reihe: W - Nummer: 2
* 05.09.1876 (Landsberg am Lech)
† 29.04.1956 (Füssen)