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Friedrich August Rothpletz (* 28. April 1853 in Neustadt an der Haardt; † 27. Januar 1918 in Oberstdorf) war ein deutscher Geologe und Paläontologe.
Rothpletz stammte väterlicherseits aus einer deutsch-schweizerischen Familie (seine Mutter war Pfälzerin), und besuchte das Gymnasium in Zürich. Ab 1871 studierte er Naturwissenschaften und insbesondere Geologie zuerst in Heidelberg, dann in Zürich und Leipzig. Ab 1875 war er Mitglied der Sächsischen Geologischen Landesanstalt und kartierte bis 1880 unter anderem im Erzgebirge. Außerdem unternahm er in dieser Zeit Studienreisen nach England, Schottland und in die Alpen und ab 1880 ins Pariser Becken und Nordfrankreich und 1881 in die Schweiz. 1882 wurde er promoviert. Danach zog er nach München und habilitierte sich dort 1884 an der Universität. Er lehrte an der Universität vor allem über die Geologie und Tektonik der Alpen und Paläobotanik. 1894 wurde er außerordentlicher Professor und 1904 als Nachfolger von Karl von Zittel ordentlicher Professor für Geologie und Paläontologie an der Universität München und Direktor der bayerischen geologisch-paläontologischen Staatssammlung. Er starb in einem Sanatorium, in dem er sich wegen eines Herzleidens aufhielt.
Er lehrte als Nachfolger von Zittel zwar auch Paläontologie, war aber in erster Linie Tektoniker, der in München eine Schule von Alpengeologen begründete. Er kartierte mit seinen Schülern die bayerischen Alpen (im Maßstab 1:25000 oder 1:50000).
Als Vertreter der Deckentheorie, die er nicht nur in den Alpen, sondern als einer der Ersten weltweit anwandte, war er in den 1890er Jahren in heftige Kontroversen mit Albert Heim verwickelt, der Überschiebungen als Faltungsphänomen deutete. Die Überschiebungslehre setzte sich aber ab etwa 1902/03 durch. Da er Überschiebungen aber auch öfter fälschlich zur Erklärung heranzog, sah er sich Kritik ausgesetzt
Quelle: Wikipedia