Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Geboren | 19.3.1873 [Brand/Opfalz] |
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Gestorben | 11.3.1916 [Leipzig] |
Beruf | Komponist Organist Pianist Dirigent |
Johann Baptist Joseph Maximilian Reger war ein deutscher Komponist, Organist, Pianist und Dirigent.
Berühmtheit erlangte Reger vor allem durch seine Kompositionen für die Orgel. Bereits in seiner Wiesbadener Zeit hatte er, obwohl selbst „katholisch bis in die Fingerspitzen“, eine besondere Affinität für protestantische Choräle entwickelt, die ihn mit seinem großen Vorbild Johann Sebastian Bach verband. Reger entdeckte die alten barocken Gattungen Choralvorspiel, Fantasie und Fuge sowie Passacaglia wieder und entwickelte sie weiter. Besonders zu erwähnen sind die kühnen Choralfantasien. Geprägt wurde sein Kompositionsstil auch durch die Freundschaft zum Thomasorganisten und späteren Thomaskantor Karl Straube. Durch ihn lernte Reger die damals größten und modernsten Orgeln mit ihren vielseitigen Spielhilfen und technischen Neuerungen kennen.[8] Seine Orgelwerke erfordern oft die Ausnutzung der technischen Möglichkeiten dieser Orgeln und enthalten beispielsweise mit solchen Instrumenten leicht realisierbare, große dynamische Spannen. Auch in den Bereichen Kammermusik (u. a. Literatur für Streichersolo), Lied, Chor- und Orchestermusik hat er Bedeutendes geleistet.
Regers Bedeutung wurde kontrovers bewertet. Obwohl zu Lebzeiten gefeiert wie kaum ein anderer Komponist, musste Reger sich zeitlebens Anfeindungen seitens der nationalistisch-traditionalistischen Musikszene, von ihm „Philister“ genannt, gegen seine Orgelwerke gefallen lassen. Ein vernichtendes Urteil über Regers Schaffen formulierte auch sein ehemaliger Kompositionslehrer Hugo Riemann, wobei allerdings auch persönliche Gründe eine Rolle spielten.
Der fünfzehnjährige Sergei Prokofjew saß im Publikum, als Reger 1906 in Sankt Petersburg seine Serenade G-Dur (op. 95) dirigierte. Prokofjew teilte Jahre später mit, er sei von der Wirkung des Werkes fasziniert gewesen. Regers Wirkung auf komponierende Zeitgenossen war aber zwiespältig: Beispielsweise fand Strawinski seine Musik ebenso abstoßend wie die Erscheinung des Komponisten.
Reger hatte nachhaltigen Einfluss auf die Neue Wiener Schule, und er war in den 1920er Jahren der am häufigsten interpretierte zeitgenössische Komponist im deutschsprachigen Raum. Paul Hindemith äußerte in einem Gespräch mit dem Reger-Biographen Helmut Wirth: „Max Reger war der letzte Riese in der Musik. Ich bin ohne ihn gar nicht zu denken.“
Im Fin de siècle zwischen Mahlers letzter Sinfonie und Strawinskis Le Sacre du Printemps blieb Regers Werk lange Zeit beim breiteren Publikum wenig präsent. Reger selbst hat prognostiziert: „In einigen Jahren wird man mich als reaktionär bezeichnen und zum alten Eisen werfen, aber meine Zeit wird kommen.“ Unter anderem ist es den Aktivitäten des Max-Reger-Archivs in Meiningen, des Max-Reger-Instituts Karlsruhe und den Max-Reger-Tagen in Weiden zu verdanken, dass dem Werk Regers eine Renaissance in den Konzertsälen widerfährt.
Das Max-Reger-Archiv, 1920 von seiner Witwe Elsa Reger gegründet, befindet sich heute im Schloss Elisabethenburg in Meiningen. Es bewahrt den künstlerischen und persönlichen Nachlass des Komponisten und ist gleichzeitig Begegnungs- und Forschungsstätte für Reger-Freunde und Musikwissenschaftler. 1932 wurde die von ihm inspirierte „Reger-Orgel“ in der Meininger Stadtkirche von Erhard Mauersberger eingeweiht; seither entstanden auch u. a. in Weiden und München „Reger-Orgeln“. 1947 gründete Elsa Reger weiterhin das Max-Reger-Institut mit der Elsa-Reger-Stiftung, das mittlerweile die weltweit größte Reger-Autographensammlung besitzt und bis Ende 1986 alleiniger Träger der Urheberrechte an Regers Werken war.
Quelle: Wikipedia