Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Geboren | 28.7.1851 |
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Gestorben | 17.10.1914 |
Beruf | Wissenschaftler |
Theodor Lipps war ein deutscher Philosoph und Psychologe des späten 19. Jahrhunderts. Er galt als einer der Hauptvertreter des Psychologismus in Deutschlands und als einer der führenden Philosophen seiner Zeit. Er war Gründer des Psychologischen Institutes an der Universität München 1913. Lipps selber verstand sich als Phänomenologe.
Lipps’ Zeitgenossen beurteilten seine Philosophie unterschiedlich. Einige sahen sich konstruktiv angeregt und unterstützt. Sigmund Freud schrieb z. B. dass er bei Lipps’ Grundzüge seines eigenen Denkens wiedergefunden habe und zum Weiterentwickeln seiner Theorie angeregt worden sei.[27] Andere Zeitgenossen kritisierten sein „nivellierendes Denken“ und den „bescheidenen Dienst“, den er damit leiste.
In den „Kantstudien“[29] seiner Zeit wurden Lipps’ Denken als über Kant hinausgehend beschrieben, seine Stellungnahmen zur Psychophysik und die Darstellung seiner Auffassungen als engagiert gewürdigt. Man rückte ihn in die Nähe des Schellingschen Idealismus, da er ein „Weltbewusstsein“ annehme, das allen Naturerscheinungen zugrunde liege.
Eine umfassende Rezeption und breite wissenschaftliche Diskussion seiner Forschungsergebnisse und Ideen hat bisher noch nicht stattgefunden. Es gibt seit 2013 eine von dem Philosophen Faustino Fabbianelli (Universität Parma) herausgegebene vierbändige Sammlung der meisten Schriften Lipps’. Sie enthält auch unveröffentlichte Texte aus dem Nachlass. Einige Texte von Lipps sind inzwischen digital zugänglich. Eine Reihe Schriften sind als Nachdrucke erhältlich. In die neueren Diskussionen um empathische Konzepte wurden Lipps’ Konzepte bisher nicht einbezogen. Es bleibt weitgehend bei historischen Hinweisen auf sein Verdienst als Ideengeber der „Einfühlungstheorie“.
Vereinzelt wird erwähnt, dass Lipps’ Darstellungen als Verbindung zwischen Philosophie und Neurowissenschaften geeignet sind und klare Bezüge zu David Hume enthalten.[32] In Kunst, Architektur und Kulturwissenschaften werden Lipps’ Beschreibungen des Wahrnehmens und seine Einfühlungstheorie als Grundlagentexte veröffentlicht, bzw. thematisch verwendet.
Quelle: Wikipedia