Münchner Personenverzeichnis

Geboren 27.7.1884 [Haslach]
Gestorben 27.7.1962
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Mühsam
Zenzl Mühsam
Bildrechte: OTFW, Berlin, Gedenktafel Binzstr 17 (Panko) Kreszentia Mühsam, Bildausschnitt, CC BY-SA 3.0

Zenzl Mühsam auch Creszentia Mühsam, geboren als Kreszentia Elfinger (* 27. Juli 1884 in Haslach bei Au in der Hallertau; † 10. März 1962 in Ost-Berlin), war beteiligt an den Kämpfen um die Münchner Räterepublik an der Seite ihres Mannes Erich Mühsam.

Am 15. September 1915 heiratete sie Erich Mühsam; in die Ehe brachte sie ihren Sohn Siegfried, dessen Vater sie öffentlich nie preisgegeben hatte. Die Ehe mit Mühsam blieb kinderlos; sie war Muse und emanzipierte Kämpferin an seiner Seite, die sich während seiner Festungshaft für eine Amnestie der Räterevolutionäre einsetzte.

Nach der Ermordung ihres Mannes im Juli 1934 bekam sie unter anderem Hilfe von Meta Kraus-Fessel. Sie flüchtete – entgegen der Warnung ihres Mannes – über Prag nach Moskau ins Exil. Sie hatte seinen Nachlass retten können und übergab die Schriften dem Maxim-Gorki-Institut für internationale Literatur. Am 23. April 1936 wurde sie wegen „konterrevolutionärer trotzkistischer Tätigkeit“ erstmals verhaftet und in der Moskauer Lubjanka inhaftiert. Es folgten Änderungen der Anklagepunkte, Freilassung unter Aufenthaltsverbot für Moskau und Leningrad und eine erneute Verhaftung im November 1938 mit einer Verurteilung gemäß Artikel 58 des Strafgesetzbuches der RSFSR am 11. September 1939 wegen „Zugehörigkeit zu einer konterrevolutionären Organisation und wegen konterrevolutionärer Agitation“ zu acht Jahren Arbeitslager. Diese Strafe verbüßte sie im Lager Potma in der Mordwinischen Republik. Im November 1946 entließ man sie und setzte sie völlig mittellos in einen Zug nach Nowosibirsk. 1949 wurde sie erneut inhaftiert und „auf ewig“ nach Nowosibirsk verbannt.

Erst 1954 kam sie frei und durfte in die DDR ausreisen. Bis dahin hatte sie fast 20 Jahre in sowjetischen Straflagern und Verbannung verbracht. 1959 wurde sie anlässlich ihres 75. Geburtstages mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet

Quelle: Wikipedia

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Straßenbenennung

Zenzl-Mühsam-Straße  16. Ramersdorf-Perlach (Neuperlach)

Literatur über Mühsam Zenzl

Teibler Claudia - Die Bayerischen Suffragetten

Die Bayerischen Suffragetten
Teibler Claudia
(2022)

 - Carola Neher

Carola Neher

(2016)