Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
1933 | 1934 | 1935 | 1936 | 1937 | 1938 | 1939 | 1940 | 1941 | 1942 | 1943 | 1944 | 1945
1938 erfolgte die Eingemeindung großer Gebiete nach München.
Die evangelische Matthäuskirche am Sendlinger-Tor-Platz wurde am 8. Mai 1938 entwidmet und kurz darauf im Zuge der nationalsozialistischen Stadtumgestaltung abgerissen.
In der Lindwurmstraße erfolgte der erste Spatenstich, der von den Nazis unter Anwesenheit von Adolf Hitler groß inszeniert wurde.
Bereits Wochen vor der Reichspogromnacht ließ das NS-Regime die Münchner Hauptsynagoge am Lenbachplatz zerstören. Adolf Hitler störte sich bei einem Stadtbesuch an ihrem Anblick, woraufhin der Abbruch angeordnet wurde. Der Bauunternehmer Leonhard Moll erhielt den Auftrag, die Synagoge bis zum 8. Juli 1938 – dem Tag der Deutschen Kunst – vollständig zu entfernen. An ihrer Stelle entstand ein Parkplatz. Gleichzeitig wurde die Israelitische Kultusgemeinde gezwungen, ihre Verwaltung und den Betsaal in eine ehemalige Tabakwarenfabrik in der Lindwurmstraße zu verlegen.
1938 wurde im Brauen Haus in der Arcisstraße das Münchner Abkommen unterzeichnet, in dem das Sudetenland (vorher Teil der Tschechoslowakei) an Deutschland abgetreten wurde.
Im nördlichen Flügel des Nymphenburger Schlosses wird das Deutsches Jagdmuseum eröffnet. Den Grundstock stellte die weltbekannte Geweihsammlung des Grafen Arco-Zinneberg dar, die 1933 gekauft wurde.
In München hält Joseph Goebbels eine Hetzrede vor führenden NSDAP-Funktionären. Er ruft zur „Vergeltung“ für das Attentat von Paris auf. Kurz darauf setzen organisierte Angriffe auf jüdische Geschäfte, Wohnungen und Synagogen ein. Die von höchster Stelle koordinierte Gewaltaktion markiert den Übergang von Diskriminierung zur offenen, systematischen Verfolgung.