Münchner Bücher

Bayern in der NS-Zeit

Herrschaft und Gesellschaft im Konflikt. Band IV. Teil C

Inhaltsverzeichnis

Vorwort............................................................XVII

Klaus Tenfelde

Proletarische Provinz. Radikalisierung und Widerstand in Penzberg/Oberbayern 1900 bis 1945

Einleitung........................................................... 1

Punktuelle Industrialisierung in Oberbayern, Stadt-Land-Kontraste (1 - 4),

Radikalismus (4 ff.), Forschungslage und Quellen (6ff.)

I. Bergbau und Gemeinde bis 1914............................................ 8

1. Probleme des Pechkohlenbergbaus in Südbayern.......................... 8

Frühe Kohlenförderung (8 f.), Entstehung der Grube Penzberg (9 - 12), Kohlenqualität, Absatz, Verkehrsverhältnisse (12f.), Förderstatistik (13ff.), Konjunkturen (15 - 18)

2. Isolation und Abwehr. Industriekommunale Entwicklung in der ober-

bayerischen Provinz: St. Johannisrain/Penzberg bis 1914....................... 18

Kolonisation in Maxkron (18ff.), Konflikte mit der bäuerlichen Bevölkerung

(20f.), Bevölkerungsstatistik (21 f ), Schulhauskonflikt und Ausgemeindungs-

kämpfe (22ff.), frühe Kommunalpolitik (24 ff.), Wachstumsphasen und Kom-

munalpolitik (26 ff.), Bevölkerungsverhältnisse (28 -31)

J. Zur Entwicklung der Arbeiterschaft 1890 bis 1914 .......................... 31

Belegschaftsstruktur und Lohn- bzw. Arbeitsverhältnisse (31 - 34), Bergarbeit, Arbeitszeit, Strafwesen, soziale Kontrolle (34 - 38), Konsumverein (39f.), Wohnungswesen (40 - 43)

4. Anfänge der Arbeiterbewegung ............................................. 43

Arbeits- und Daseinsverhältnisse, soziale Konflikte und frühe Organisationsfor-

men (43ff.), Klassenbildung und Bergarbeiterstand (45ff.), Vereinswesen (47 -

50), Frühe Sozialisten in Penzberg (50ff.), Agitation von außerhalb (51 f.), Grün-

dergeneration, 1 land werk und Arbeiterbewegung (52), Organisationsbildung

1899/1901 (52-55)

5. Streikbewegungen bis zum Kriegsausbruch .................................. 55

Berggewerbegericht und Arbeiterausschuß (55 - 58), Christliche Arbeitervereine

(58f.), Versammlungs- und Streikbewegung 1906, Lohnbewegung 1907(59-63),

Konfliktbereitschaft jugendlicher Arbeiter, Frauen (63f.), Streik 1910 (64 ff.),

Widersprüche in der Arbeiterbewegung und Bildung einer Gelben Organisation

(66 ff.)

6. Sozialdemokratie und Gemeindepolitik 1900 bis 1914........................ 68

Versammlungsagitation (68ff.), Feste und Vereinskultur (70ff.), Jugendverein

(72f.), Mutterschutzverein (73f.), Heimat- und Bürgerrechtsverein (74 - 77),

Kommunalwahl Ende 1911 (77ff.), Reichs- und Landtagswahlen vor 1914 (79f.),

Soziale Schichtung vor 1914 (80ff.), Zeche, Mittelstand und Arbeiterschaft in der

Kommunalpolitik (82 - 85)

VIII

Inhalt

II. Der Weg zum »roten« Rathaus. Weltkrieg und Revolution in Penz-

berg 1914 bis 1920................................................................. 85

Kohlenförderung im Krieg, Belegschaftsentwicklung, Arbeitsleistung (85 - 88),

Arbeitszeit und Löhne, Inflation (88 - 91), Soziale Konflikte, Berggewerbege-

richt, Tarifverträge (91 f), Veränderungen im Verhältnis von Unternehmern,

Staat und Arbeitern (92-97), Revolution in Penzberg (98 ff.), Revolutionäre For-

derungen, Sozialisierung (99f.), Wahlen 1919 (lOOf.), Sozialisierungsdiskussion

(101 ff.), Stadterhebung (103), Kommunalwahlen (103 ff.), Bürgermeister Rum-

mer (105f.), Parteipolitik, Spaltung der Arbeiterbewegung (106f.), Rätewesen

(IO7f.), Sozialdemokratische Gemeindepolitik (IO8ff.), Gemeindewahlen Juni

1919 (110), Einwohnerwehr (111 f.), Bergarbeiterschaft und Kommunalpolitik

(112f.), Hauptstadt und Peripherie in der Revolution (113 ff.)

III. Inflation und Stabilisierung 1920 bis 1929 ............................. 116

/. Zeche und Belegschaft. Die Lage der Arbeiter in den 1920erJahren .... 116

Probleme des Pechkohlenbcrgbaus (H6ff.), Förderstatistik und Konjunktur

(118f.), Angestellte im Bergbau (119), Löhne und Preise (120 - 123), Bevölke-

rungsstatistik (123f.), Wohnungswesen (124 f.), Arbeitslosigkeit, Verelendung

(125 - 128), Lohnindex und Lohnstruktur (128ff.), Arbeitszeit (130f.), Sozial-

politik (131 - 135)

2. Sozialer Protest und soziale Bewegung .................................. 135

Kollektiver Kartoffeldiebstahl 1923 (135 ff.), Unsicherheit im Ort (137ff.), Kri-

minalität (139), Frauenprotest (139f.), Familie, Nachbarschaft und sozialer Pro-

test (140f.), Verweildauer (141 ff ), Wohnungskonflikte (143 f.), Einschätzung

der Protestbereitschaft, Belegschaftsdemokratie (144f.), Streikbewegungen

(145ff.). Gewerkschaftliche Organisation (147f.), Betriebsrat (148 f.)

J. Parteien fahlen und Kommunalpolitik..................................... 149

Nationalsozialistische Ausbreitungsversuche (149ff.), USPD (151), KPD

(151 f.), Organisationsstand 1932 (152f.), KPD in den frühen 1920er Jahren

(153), Proletarisches Vereinswesen (153 f ), Vereinskultur, Spaltungen (154 -

160), Reichs- und Landtagswahlen (160ff.), Reichspräsidentenwahlen (162 f ).

Weibliche Wähler (163 ff.), Gemeindewahlen (165 - 168), Probleme der Kommu-

nalpolitik (168f.), Zeche und Stadl (169f.), Wohnungsbau (170ff.), Konflikte im

Gemeinde rat (172 ff.), Auseinandersetzungen in der Sozialdemokratie (174),

Stadthallenbau (174 f.)

4. Stadt und Umgebung...................................................... 176

Penzberger Revolutionäre (176), Reichstreue (176f.), Einwohnerwehr, Bund

Oberland (177ff.), Konflikt August 1923 (179), Notpolizei in Penzberg (179f.),

Ordnungszellenideologie und Penzberger Sozialisten (180 f.)

IV. Erschütterungen im »roten« Rathaus. Wirtschaftskrise und Partei-

politik 1930 bis 1933 .......................................................  181

1. Wirtschaftskrise und Radikalisierung ...................................... 181

Ländliche Industrialisierung (181 f.), Radikalisierung (182ff.), Zeche, Mittel-

stand und Bergarbeiterschaft (184 f), Krisenjahre der Zeche (185), Stillegung

1931 (185ff.), Feierschichten (187f.), Löhne und Preise (188f.), Reichstagswah-

len 1928 bis 1933 (190ff.), Wählerinnen (192 f.)

Inhalt

IX

2. Die schwierige Entwicklung der NS DA P.............................. 193

Anfänge der Partei in Penzberg (193f.), Otto Bogner (194 f.), Ortsgruppe Penz-

berg (195ff.), Versammlungsklima (197ff.), Soziale Zusammensetzung (199s.),

Ursachen der Erfolglosigkeit (200ff.), Trägerschichten der NSDAP am Beispiel

Penzbergs (202 f.)

3. Die Linksparteien in der Krise und der Kampf um das Rathaus Ende 1932 204

Wiederaufschwung der KPD (204 f.), Gewerkschaftsopposition (205ff.), Soziale

Zusammensetzung der KPD (207f.), Sozialdemokratie in der Krise (208f.),

Demonstrationen am -Stachus« (209f.), Verhalten der Polizei (210), Versamm-

lungsbewegung (210f.), Erwerbslosenagitation (211 f ), KPD-Unterbezirk Penz-

berg (212-214), Konflikte zwischen SPD und KPD (214 f.), Spaltungen im Ver-

einswesen (215 f.)» Bürgerliche Fraktion im Stadtrat (216), Kämpfe um den Volks-

entscheid zur Stadtratsauflösung Ende 1932 (216 - 221)

V. Machtübernahme, Gleichschaltung, Unterdrückung und latente

Opposition 1933/34 ............................................ 221

1. Vom •roten• zum •braunen- Rathaus .......................... 221

l etzte Versammlungen der Linksparteien (221 f ), Reichstagswahl März 1933

(222), Machtanmaßungin Penzberg (222 ff.), Provisorischer Stadtrat (224), Natio-

nalsozialistische Stadtherrschaft (224), Bürgermeister-Einsetzung (2241.), Gleich-

schaltung (225 - 229), NSDAP und -Marxisten« (229), Die NSDAP an der Macht

(230 f.)

2. Die Ausschaltung der Gewerkschaften .................................... 232

Der 1. Mai 1933 (232), Diffamierungskampagne (233), Auseinandersetzungen

mit älteren Arbeiterführern (234), Übernahme des Betriebsrats (234 f.)

3. Ein Auf stand in Penzberg? Die Kommunisten und der Hochverratspro-

zeß 1933/34 ................................................................ 235

Die Aufdeckung der Untergrundorganisation der KPD durch Verrat (235), Ver-

haftungen, Hausdurchsuchungen, Ermittlungen (236 ff.), Rekonstruktion der

Untergrundaktivitäten (238 f.), Waffendiebstähle (239), Organisationsstruktur

(240f.), Mitglieder in der Untergrundorganisation (24 1 f.), KPD-Propaganda

1932/33 (242f.), KPD und Machtübernahme (243f.), Aufstand in Penzberg?

(244 ff.), Der Prozeß (246f.), Haft und Konzentrationslager (247ff.)

4. Latente Opposition. Das »Straßenparlament•.............................. 249

Politik auf der Straße (249 - 252). Lokalpresse und Nationalsozialismus (252 ff.),

Gerüchte (254), Gruppenbildungen und Diskussionen (254 f ). Latente Opposi-

tion (255 ff.)

VI. Arbeiterstadt und Nationalsozialismus............................... 257

Probleme der NS-Kommunalpolitik (257f.)

/. Soziale Schichtung und Strukturprobleme der Bergarbeiterkommunc . . 258

Schichtung in den oberbayerischen Bergbaukommunen (258ff.), Rolle des Berg-

baus (260 - 263)

2. NSDA P und Gemeindepolitik bis zum Kriegsausbruch ............... 263

NSDAP und angeschlossene Organisationen (236 - 266), Reorganisation der NS-

Ortsgruppe (266f ), Rechnungsführer und »Alte Kampfer«: Auseinandersetzun-

gen um die Partei und Gemeindeführung (267 f.), Bürgermeisterwechsel (268 -

X

Inhalt

272), Konkurrenz in der Kommune (273 f.), Denunziation (274 f.). Politische Or-

ganisation seit 1934 (275 ff.), NS-Kommunalpolitik (277f.), Wohnungsbau

(278f.), Führerprinzip (279f.), Disziplinierung der Einwohnerschaft (280f.)

3. Zeche und Belegschaft unter dem NS-Regime. Die Lage der Arbeiter

1933 bis 1939 ............................................................ 282

Nationalsozialismus und Bergmannsstand (282 f ), NSBO, Proletariat und Unter-

nehmerschaft (283 ff.), Wirtschaftliche Probleme der Oberkohle (285 ff.), För-

derstatistik (287ff.)» Konjunkturen (289), Arbeitskräfe und Arbeitsmarkt

(289ff ), Löhne und Lebenshaltungskosten (291), Lohnstruktur (292 ff.), Alters-

struktur der Belegschaft (295), Familienstand (296f.)

4. Sozialpolitik, Bergmannsstand und »Schönheit der Arbeit*.................. 297

Nationalsozialismus und Entfremdungsproblem (297f.), Betriebsgemeinschaft

(298), Betriebsordnung 1934 (299), Sozialpolitik: Unfallverhütung (299f.), Woh-

nungsbau (300 ff.). Sonstige soziale Leistungen (302 ff.), Ausbildungswesen (304 -

309), Betriebsgemeinschaft (309 f.). Bergmannsfest und Bergarbeiterstand im

Nationalsozialismus (310-316), Schönheit der Arbeit im Bergbau (3l6f.), Berg-

arbeiterdichtung (318)

5. » Vertrauens• -Rat und latente Opposition ................................ 320

Vertrauensratswahlen 1934/35 (320 - 323), Organisation der DAF (324 f ), Tätig-

keit des Vertrauensrates (325 f.), Kompetenzstreitigkeiten (327f.)» Konflikt zwi-

schen Zeche, Vertrauensrat und DAF 1938 (328 f.), Arbeitszeitverordnung

(329ff.), Streik August 1939(331), Bummelei und andere Konflikte (331 f.), Fluk-

tuation, Überarbeit (332 ff.), »Stimmungsberichte« (334), Leistungszurückhal-

tung (334 f.), Arbeitsverrichtung, Gruppenbildung und latente Opposition

(335ff.)

6. Einwohnerschaft, Kirchen und Widerstand .................................. 337

Reichstagswahlen 1933 - 1938 (337 - 340), Zustimmungsdruck (340), Verfol-

gungsmaßnahmen (340 f.), Kommunikationsformen (34 I f.), Zusammenhalt unter

ehemaligen KPD-Mitgliedern (342ff.), Bedingungen für Widerstand (344ff.),

Opposition im katholischen Lager (346ff.). Widerstand des Pfarrers Steinbauer

(348 ff.), Erste Auseinandersetzungen: Landeskirche, Kirchenbeflaggung

(349ff.), Inhaftierungen, Solidarität des Kirchenvorstands und der Gemeinde

(352ff.), Entlassung, neuer Widerstand, Konzentrationslager (354 ff.), Einschät-

zung (355), Religiosität in der NS-Zeit (356)

7. Arbeiterschaft im Zweiten Weltkrieg ...................................... 357

Produktionsverhältnisse im Krieg (357f.), Belegschaft, Löhne und Oberschich-

ten (358 ff.), Krankenstand und Unfälle (360ff.), Kriegsgefangene und Ausländer

(362-367), Leistungsdruck, Bummelei, Arbeitsverweigerung und Arbeitszwang

(367 ff.)

VII. »Morgenrot in der Wüstenei«. Der Aufstand vom 28. April 1945 . . 369

Generelle Einschätzung der Lage der Bevölkerung unter Kriegsbedingungen und

unter nationalsozialistischer Herrschaft (369ff.), Nationalsozialistisches Novem-

bertrauma (371 f.), Fälle von Widerstand während des Krieges (372 f ). Verbots-

druck und Versorgungsengpässe (373f.). Die letzten Kriegsmonate (374 f.),

Standrecht (375), Werwolf und Werwolfmentalität (375), Zöberlein (375 f.), Auf-

stand in Penzberg (376f.), Zöberleins Rache (377 - 380), Der Aufstand vor dem

Hintergrund der Geschichte Penzbergs (380ff.)

Inhalt

XI

Zdenek Zofka

Dorfeliten und NSDAP. Fallbeispiele der Gleichschaltung aus dem

Kreis Günzburg .............................................. 383

Einleitung................................................... 383

Machtusurpation (383f.), »Herrschaft der Minderwertigen« (384 t.), Honoratioren

als NS-Mandatsträger (385 f.), Forschungsstand (386), Quellenlage (387f.)

I. Wirtschaftlich-soziale und politische Struktur des Bezirks ............... 388

Agrarkreis Günzburg (388 f.), Industrie (389), Bevölkerung und Kirchen (389f.), Po-

litische Parteien (390f.), NSDAP (391 f.)

II. Allgemeine Vorgänge der Gleichschaltung im Frühjahr und Sommer

1933 ......................................................................... 392

Reichstagswahlergebnisse vom 5. März 1933 (392 ff.), Gleichschaltung (395), Verfol-

gung von SPD und KPD (395), Neuverteilung der Gemeinderatssitze (395f.), BVP

und Bauernbund (396), Presse (396), NSDAP-Taktik gegenüber BVP (396 f.) und

Bauernbund (397), Beibehaltung der alten Eliten (397f.)

III. Fallbeispiele einzelner Gemeinden......................................... 398

Parteiwille gegen Gemeindewille - der Kreisleiter als Entscheidungsinstanz (398 -

401), Der Kreisleiter läßt den Dingen ihren Lauf - Selbstregulierung in der Gemeinde

(401 - 404), Die Umarmung der Bayerischen Volkspartei - Strategie zur Ausschaltung

eines großen Oppositionspotentials (404 - 407), Vereinzelte Machtdemonstrationen -

Die vorhersehbaren Folgen (407ff.), Persönliche Rivalitäten - auf dem Rücken der

Gemeinde ausgetragen (409 - 412), Die Partei als Bühne lokaler Machtkämpfe (412 -

415), Die Macht der Ortsgruppenleiter (415 - 419), NS-Personalpolitik in den Ge-

meinden - Anspruch und Wirklichkeit (419 - 422)

Schlußbetrachtung....................................................... 422

Dokumente aus oberbayerischen Landgemeinden ............................ 423

Schmale Personaldecke der NSDAP in den Landgemeinden (424), Das Bezirksamt

sorgt für korrekte Durchführung der Gleichschaltung (424), BVP Mehrheitsgemeinde

ersucht um Bestätigung des bewährten Bürgermeisters (425f.), »Zurückhaltung« bei

der Machtergreifung (426f.), Zwiespalt der BVP-Gemeinderäte (427), BVP-Gemein-

deräte kämpfen um ihre Ämter (427f.), BVP Mimikry (429), Maßregelung von SA-

Leuten wegen Störung der Fronleichnamsprozession (429f.). Soziale Aspekte bei der

Auswahl der Bürgermeister und Gemeinderäte (431 ff.), Führerprinzip (432f.)

Peter Hüttenberger

Heimtückefälle vordem Sondergericht München 1933- 1939 .... 435

Einleitung.......................................................... 435

Literatur (435), Tätigkeit der Sondergerichte (435 tL), Gesetzesgrundlagen (437L),

Heimtückevergehen und Kriegssonderstrafrechtsverordnung (438f.), Zuständigkeits-

bereich des SG München (439)

XII

Inhalt

1. Das Verfahren und die Entscheidungen des Sondergerichts München 439

Sonderheiten des SG München (439s ), Strafprozeßordnung (440), Delikte (440f.),

Heimtücke-Verordnung (441 f.), Freister zum NS-Strafrechc (442 f.). Quantitative

Analyse (443f.), NSDAP-Angehörige vor dem SG (444 f.), Aufschlüsselung der

Heimtückefällc (445 - 448), Individualbeschuldigte (449), Strafmaß (449 - 452)

II. Urteilsbegründungen bei Heimtücke-Äußerungen ........................... 452

Übersetzung der Umgangssprache in Amtssprache (452). Offensichtliche Rechtsbeu-

gung (452f.), Interpretationsspielraum des SG (453f.), Regimekritik statt Werturteil

(454). Bestrafung der Gesinnung (454 f ), Katalog strafwürdiger Äußerungen (455),

Kriterien für Strafverschärfung bzw. Strafmilderung (455f.), Schichtenspezifische

Urteilssprechung (456 f.)

III. Die Angeklagten vor dem Sondergericht.................................... 457

/. Eine quellenkritische Erörterung ........................................ 458

Aktenlage (458 f.), Kompetenzen des SG (459 f.), Relevanz des Schriftguts (460), For-

male Struktur der SG-Akten (460f.). Unterschiedliche Tathergangsbeschrcibung in

verschiedenen Überlieferungen (461 f.), Polizeiprotokolle (462f.), Personalbögen

(463), Urteilsniederschrift (463f.)

2. Quantitative Auswertung: Die Sozialstruktur der Angeklagten ............. 464

Herkunftsmilieu (465ff.), Berufsklassifikation (467 - 470), Frauen (470f.), Alters-

struktur (471 f.)

IV. Heimtückereden und Heimtückediskurs ..................................... 473

Heimtückerede als fragmentarischer Sprechakt (473), Sprunghaftigkeit und überpoin-

tierte Kontrastierung (474 f.), Dialekt (475f.). Typische Motive des Diskurses (476),

Machtergreifung (476f.), Führer und Führerpersonal (477f.), Konzentrationslager

(478ff.), Enttäuschung und parteipolitische Reminiszenzen (480f.), Vorhersagen

(481), Kriegsängste (481 f.), Travestie der zehn Gebote (482f.), SA, HJ und NSDAP

(483 f.), Feldherrnhallenkult (484 f.), WHW (485), NS-Führungsschicht (485f.), Hil-

ler (486ff.), Motive der Angeklagten (488), Reflexion der eigenen Situation (488f.),

Soziale Lage der Bauern und Arbeiter (489f.), Der Heimtückediskurs als Gegenbild

zur NS-Selbstdarstellung (490 f.). Politische Bedeutung (491 f.)

V. Milieu-Bedingungen und Motivationen ........................................ 492

Soziales Umfeld der Heimtückerede (492), Dialog zwischen Erbhofbauer und Stütz-

punktleiter (492 ff.), Heimtückerede als Partikel eines Gesamtdialogs (494 f.), Bedin-

gung der Örtlichkeit (495), Gaststätten und Wirkung von Alkohol (496f.). Momen-

tane und strukturelle Provokationen (497f.), Enttäuschungssyndrome (498 f.), Bäuer-

liche Unzufriedenheit (499), Mittelstand (499 f.), - Asoziale- (501 f.), Abneigung gegen

Funktionäre (502), Auflehnung gegen Repressionen (502f ), KL Dachau (503),

Widerstandskarrieren (503 ff.). Vornationalsozialistische Auslösemomente (505f.),

Inflation und Weltwirtschaftskrise (506ff.), NS-Bedingungen für Heimtückereden

(508), Sozialer Druck der Heimtückeredner (508f.), Denunziationsmechanismen

(509 f.), Gezielte Überwachung (510f.), Soziologie der Denunzianten und Denunzier-

ten (511 f ), Politische und berufliche Motive für Denunziationen (512 - 516), Private

Denunziationsgründe (516ff.), Kontrolle des Unmutspotentials (518), Verfolgungs-

organe (518)

Inhalt

XIII

Schlußbetrachtung: Heimtückefälle und Widerstandsbegriff.................... 518

Der Widersundsbegriff seit 1945 (518 ff.), Widerstand und Opposition (520), Rela-

tionale Deutung von Widerstand (520), Interessenn ahrung (520 f.), Sozialer Druck

(521), Herkunft und Ursache der Ungehorsams-Artikulationen (521 f.), Wider-

stand und Öffentlichkeitsbegriff (522 f.), Unorganisierter Ungehorsam (523), for-

men der Nichtduldung des NS (523f.), Polyvalenz der NS-Normen (524), Rolle

der Gerichte (524 f.). Formen zivilen Ungehorsams (525 f.)

Arno Klönne

Jugendprotest und Jugendopposition. Von der HJ-Erziehung zum

Cliquenwesender Kriegszeit................................. 527

Vorwort.................................................... 527

Forschungslage (527f.), Ambivalenzen der HJ-Sozialisation (528 f.). Widerstands-

begriff (529 f.)

I. Hitlerjugend-Sozialisation: Anspruch und Wirklichkeit ......................... 531

/. Die organisatorische und strukturelle Entwicklung der HJ .................. 531

Jugendverbände und HJ vor 1933 (531 f.), Monopolanspruch der HJ 1933 (532 f ),

Machtergreifung bei den Jugendorganisationen (533f.), Konfessionelle Jugend-

verbände und NS (534 f.), Zustrom zur HJ (535), Auf dem Weg zur Staatsjugend

(535), Militarisierung (535 f.), Jugenddienstpflicht (536), Widersprüche im sozialen

System der HJ (536ff.), Leitbilder der NS-Erziehung (538f.)

2. Bruchstellen und »Defizite* der HJ-Sozialisation........................... 539

Modernitätsangebot der HJ in der Provinz (539ff.), Kampf gegen die kath. Jugend

(541 - 544), Führer und Führermangel der HJ (544 - 547), HJ, Schule und Lehrer

(547f.), Traditionalistische Vorbehalte gegenüber BDM (548ff.), Verlust an At-

traktivität (550- 553), Anspruch und Realität der HJ-Sozialisation (553f.)

II. Ausschaltung, Verfolgung und Widerstand politischer, konfessionel-

ler und hündischer Jugendorganisationen ................................... 554

/. Die Jugendorganisationen der sozialistischen Arbeiterbewegung ...... 554

Anteil Jugendlicher am kommunistischen Widerstand (555 f.), KJVD in Nürnberg

(556 f.) und Südbayern (557 - 560), Zerschlagung des KJVD (560 f.), SAJ und SJ VD

(561 ff.), Naturfreunde (563), Das Ende des sozialdemokratischen Jugendwider-

stands (564)

2. Evangelische und katholische Jugendarbeit .............................. 564

Evangelische Jugend und -nationale Bewegung- (564 f.), Eingliederung der cv. Ju-

gendverbände in HJ (565 - 568), Weiterführung kirchlicher Jugendarbeit (568 ff.).

Katholische Jugend und NS-Staat (570ff.), Auseinandersetzungen zwischen HJ

und kath. Jugendgruppen (572f.), Kath. Jugendzeitungen (573f.), Verbot der

konfessionellen Jugend verbände (574 f.), Beispiele für Konflikt zwischen HJ und

kath. Jugend 1934/35 (575ff.), Verhaftungen (557), Konzentration auf innerkirch-

lichen Raum (577f.), Endgültiges Verbot (578), Illegale Weiterführung kath.-hün-

discher Gruppen (578 f.), Ländlich-kath. Opposition gegen HJ (579f.). Politischer

Widerstand (580)

XIV

Inhalt

3. Biindische Jugend.................................................... 581

HJ und Bündische Jugend (581 s.), Säuberung des Jungvolks von hündischen Ele-

menten (582 f.), NS-Beschreibungen hündischer Opposition (584), Verbot

(584ff.), Illegale Bündische in Bayern (586ff.)

III. Jugendliche Cliquen und ihre Bekämpfung während der Kriegszeit . 589

1. Die Anfänge in den Jahren 1937 - 1939 ............................... 589

Spontane Opposition: Meuten (589ff.), Edelweißpiraten (590f.), Swing-Jugend

(591), Elitäre Schulgruppierungen (591 f.), Münchner -Blasen- (592), Die Reichs-

jugendführung zu den -wilden- Jugendgruppen (592 f.)

2. Nonkonformität der Jugend im Krieg und verschärfte Sanktionen...... 593

Ablehnung des NS-Leistungssolls (593f.), Verschärfung staatlicher Sanktionen

(594 f.). Abweichendes Verhalten Jugendlicher im Krieg (595 - 599)

3. Verstärkung der jugendlichen Cliquen während des Krieges ............ 599

Gefährdung der HJ-Sozialisation (599f.), Hamburger -Swing-Jugend (601 ff.),

Edelweißpiraten (603 ff.), Zusammenhänge mit Tradition der Jugendbewegung

(605 f.)

4. Jugendliche Cliquen in Bayern und München ........................... 606

Landshuter Gruppe (606), Münchner »Blasen- (606ff.), Systemopposition oder

Jugendkriminalität (608f.), Ausbreitung der Edelweißpiraten nach Süddeutsch-

land (609 ff.), Bericht einer intellektuellen Jugendoppositionsgruppe (611 ff.)

5. Repressionen gegen nonkonforme Jugendliche........................... 613

Das Instrumentarium der Unterdrückung (613f.), HJ-Streifendienst (614f.). Der

Vorwurf der Homosexualität als politisches Mittel der Diffamierung (615 f.), NS-

Berichte zur Bekämpfung jugendlicher Opposition (616ff.). Bilanz des Reichs-

führers-SS 1944 (618f.). Der Stellenwert jugendlicher Opposition (619f.)

Gerhard Hetzer

Ernste Bibelforscher in Augsburg.............................................. 621

Vorbemerkung.................................................................. 621

I- Die Augsburger Bibelforscher seit dem Ersten Weltkrieg.................. 621

Anfänge der Religionsgruppe (62iff.), Flugschriftenverteilungen (623), Verbot

(623 f.). Aufbau eines reichsweiten Schriften Verteilungsnetzes (624), Verhaftungen

und Überwachung (624 ff.), Illegale Aktivitäten (626ff.)

II. Die Verhaftungswelle der Jahre 1936/37 und die Propagandaaktionen

der Bibelforscher ....................................................... 628

Festnahmen in München und Augsburg (628ff.), Wiederaufbau 1936 (630), Reso-

lution des Luzerner Bibelforscherkongresses (631), Verteilung der Resolution als

Flugblatt (631 f.), Verurteilungen und KL-Aufenthalte (633 f.)

Inhalt

XV

III. Soziale Herkunft und politische Affinitäten der Bibelforscher.......... 634

Frauenanteil und Allersstruktur (634 f.), Topographische Verteilung und geographi-

sche Herkunft (635 f.), Kontakte zu Linksparteien (637f.), Ähnlichkeit zur ^-Ideo-

logie (638 f.)

IV. Die Verfolgungen während der Kriegsjahre ................................ 640

Wehrdienstverweigerung (640), Haftstrafen (640f.), Neue Gruppenbildung (641),

Verhaftungen und Verurteilungen 1943 (642 f.)

Hildebrand Troll

Aktionen zur Kriegsbeendigung im Frühjahr 1945 .............. 645

Vorbemerkungen zur Quellenlage............................... 645

Archiv der bayerischen Widerstandsbewegungen (645), Strafurteile wegen NS-Tö-

tungsverbrechen (645 f.)

I. Der allgemeine Hintergrund .......................................... 646

Vormarsch der Alliierten (646), Wunsch nach Frieden in der Bevölkerung (646f.),

Standgerichte (647), Volkssturm (648 f.)

II. Lokale Aktionen bis zum 28. April 1945 .............................. 649

Neuhof a. d. Zenn (649), Gehorsamsverweigerung beim Volkssturm (650), -Weiber-

sturm von Windsheim- (650 - 654), Frauendemonstrationen (654), Regensburg

(654 f.), Mord in Burgthann (655f.), Übergabe Erlangens (656f.), -Flaggenbefehl-

(657f.), Unterstützung amerikanischer Fallschirmagenten (658f.), Robert Limpert in

Ansbach (659 f.)

III. Die Freiheitsaktion in Bayern (FAB)................................... 660

Vorgeschichte (660 f.), Planung (661 f.), Versuchte Einbindung des Reichsstatthalters

Epp in den Aufstand (662 f.), Besetzung der Sender Erding und Freimann (663 f ),

Rundfunkaufruf der FAB (664 f.), Rückzug der FAB (665 ff.), Folgeaktionen nach dem

FAB-Aufruf (667ff.). Psychologische Wirkung der FAB (669), Übergabe der Stadt

Augsburg (670), Die Penzberger Vorgänge (671 f.), Altötting (673f.), Gotting (674),

Burghausen (675), Landshut (677)

IV. Widerstandsaktionen in den letzten Kriegslagen..................... 677

Inzell (677f ), Bericht aus Ismaning (678f.), Einzelereignisse (679f ), Bericht des

Oberst v. Hobe (680f.), Waffenehre contra Schutz des Eigentums (681 f.), Die Rolle

der Wchrmachtsärzte (682 - 685)

V. Der »Heimatschutz« im Allgäu ..................................... 685

VI. Die »Alpenfestung« ................................................ 687

Strategische Sandkastenspiele (687f.), Welchen Nutzen hatte der Widerstand in letzter

Minute? (688 f.), Aktivisten des Widerstandes (689)

XVI

Inhalt

Martin Hroszat

Resistenz und Widerstand. Eine Zwischenbilanz des Forschungs-

projekts ...................................................................... 691

Geschichte und Zielsetzung des Projekts (691 f.), Der Widerstandsbegriff im politischen

Leben Nachkriegsdeutschlands (692 f.), Formen zivilen Mutes im täglichen Leben (693),

Feldforschung und Fallstudicn als Methoden der Gesellschaftsgeschichtswissenschaft

(693f.), Themen, Akteure und Schauplätze (695), Projektbczogene Publikationen (695f.),

Thematische Begrenzungen (696), Ausweitung des untersuchten Zeitraums (696 f), Defini-

tion von Resistenz (697), Unterschiedlichkeit der Begriffe »Widerstand« und »Resistenz«

(697 f.), Situative Beurteilung der Zumutbarkeit von Widerstand (698), Verhaltensgeschicht-

liche Ursachen und Motivationen des Widerstandes (699), Forschungsbereiche: Agrarische

Provinz und Arbeiterschaft (699f.), Darstellungen zum agrarischen Sektor (700 L), Behar-

rungskraft ländlicher sozialer Gefüge (701), NS und bäuerlicher Traditionalismus (702),

Resistenz des kath. Milieus (702 f.), Untersuchungen zur Arbeiterbewegung (703), Möglich-

keiten von Lokalstudien (703 f.), Verfolgung sozialistischer Arbeiter (704 f.), Bewertung des

kommunistischen Widerstands (705f.), Bedingungshintergründe für illegale Widerstands-

tätigkeit (706f.). Sozialer Protest im politischen Gewand (707f.), Passive und partielle

Opposition der Arbeiter (708 f.)

Anhang........................................................... 711

Bildnachweis .................................................... 711

Biographisches zu den Autoren.................................... 712

Abkürzungsverzeichnis............................................ 713

Personen-und Sachregister........................................ 717

Nationalsozialismus